Im Ziel

Die erste Offhore Etappe macht Appetit auf mehr – zumindest für das Publikum

Das Volvo Ocean Race übertraf bislang alle Erwartung: Nach zwei abwechslungsreichen Inshore Races behielten die Teams den Stil bei und segelten in Match-Race-Manier von Alicante nach Kapstadt. Dabei wechselte die Führung mehrmals. Eine Vorentscheidung fiel in den Doldrums: Ian Moore, der Navigator auf Green Dragon, entschied sich für eine eher konservative Taktik, die besagt – je weiter im Westen desto schneller – behielt Recht und verhalf seinem Team zum vollen Punktegewinn am Gate Fernando de Noronha.

Danach wurde in den Highspeed-Modus gewechselt: Torben „ Bleifuß“ Grael und seine Jungs auf Ericsson 4 legten ein Rekordetmal nach dem anderen hin und durchbrachen mit 602 Seemeilen eine Schallmauer, von der man gedacht hätte, dass sie noch ein bisserl länger unangetastet bleiben würde. Das einzige Team, das sich an die Fersen heften konnte, war Puma. Überholen war nicht drinnen: Skipper Ken Read ortet noch Lernbedarf auf Grund der wesentlich kürzeren Vorbereitungszeit. „Aber unser Tag wird kommen“, so seine Kampfansage an Grael.

Green Dragon musste im Hochgeschwindigkeitsrennen über den Atlantik neben Ericsson 4 und Puma auch Ericsson 3 passieren lassen. Schuld daran war eine Kollision mit einem Container, der irgendetwas am Unterwasser beschädigt und 8 bis 10 Prozent an Performance gekostet hat.
Die beiden Telefonica Yachten bewiesen abermals ihre extreme Schnelligkeit bei Leicht- und Mittelwind. Blue kämpfte sich sogar nach einem Boxenstopp zu Beginn wieder in die Spitzengruppe. Problematisch ist aus Sicht von Bouwe Bekking die Vorwindperformance bei Starkwind, weil der Bug allzu oft einspitzelt. Dasselbe Problem aber weniger Glück hatte das baugleiche Schwesterschiff Telefonica Black, das frontal in einen Brecher donnerte und dabei Bugspriet, Ruderblatt sowie ein Stück eines Schwertes einbüßte und in Folge auf den letzten Platz zurückfiel.
Genau umgekehrt die Situation auf Team Russia: Kosatka fühlt sich im Rauwasser extrem wohl. Das war auch der Grund für die sensationelle Aufholjagd im Atlantik, die Andreas Hanakamp und sein Team noch auf Rang sechs brachte.
www.volvooceanrace.org

Alicante–Kapstadt

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Gesamtwertung

* Ericsson 3 wurden wegen eines Vermessungsprotestes (keine komplett massive Kielfinne) bis Kapstadt insgesamt 4 Punkte abgezogen. Ab Kapstadt wird ein neuer Kiel eingesetzt, dann keine Strafpunkte mehr

Fotos: Oskar Kiehlborg, Dave Kneale, Rick Tomlinson/Volvo Ocean Race

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