VOR: Details zu Mann-über-Bord

Der vermisste Brite John Fisher ging während einer Patenthalse über Bord

VOR: Details zu Mann-über-Bord

Team Sun Hung Kai/Scallywag hat erste Details über den Unfallhergang veröffentlicht, bei dem Crewmitglied John Fisher im Southern Ocean, rund 1.400 Seemeilen westlich von Kap Horn, am Montag über Bord ging. Trotz einer intensiven Suchaktion konnte der Segler nicht gefunden werden und gilt seither als vermisst.

Zum Zeitpunkt des Unfalls, 15 Minuten vor Sonnenaufgang, herrschten schwierige Bedingungen: Der Wind wehte mit 35 bis 45 Knoten, die Wellenhöhe betrug vier bis fünf Meter und Regenschauer beeinträchtigten die Sicht. Das Team segelte mit einem Reff im Groß und der J2-Fock. Der Gennaker FR0 war gesetzt, aber aufgerollt. Um 1300 UTC surfte die SHK/Scallywag eine große Welle ab, was zu einer Patenthalse führte. John Fisher wollte gerade nach vorne gehen, um die Schot des FR0 zu klarieren und hatte dafür die Lifeline ausgepickt. Als das Großsegel in der Patenthalse auf die andere Seite schwang, erwischte das Großschot-System Fisher und riss ihn von Bord. Die Crew glaubt, dass John schon bewusstlos war, bevor er noch im Wasser aufschlug.

Fisher trug einen Überlebensanzug mit Neopren-Kapuze, Handschuhe und eine Rettungsweste. Es wurden sofort eine aufblasbare Markierungsboje und ein Hufeisenrettungsring über Bord geworfen, um die Stelle zu markieren. Es dauerte jedoch einige Zeit bis das Boot unter Kontrolle war und man unter Segel und Motor zur Position des Mann-über-Bord zurückfahren konnte.

Um 1342 UTC verständigte das Team Race Control über den Vorfall und begann mit der Unterstützung des Maritime Rescue Coordination Centre und Race Control mit der Suchoperation. Als selbst nach einigen Stunden kein Zeichen von Fisher oder den beiden Bojen gefunden wurde, musste die schwierige Entscheidung getroffen werden, zum Schutz der restlichen Crew die Suche abzubrechen.

Laut SHK-Scallywag Team Manager Tim Newton ist das Team zutiefst bestürzt. "Aber die Situation ist noch nicht vorbei. Die Bedingungen sind extrem herausfordernd, mit starkem Wind und einer zunehmenden Wellenhöhen in den nächsten Tagen. Unser Hauptfokus ist es jetzt, das Team mit der Hilfe von Race Control sicher in einen Hafen zu geleiten. Wenn wir das geschafft haben, dann ist Zeit für ein detailliertes Debriefing".

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