Elegantes Kraft-Werk
Pardo 43. Mit der überarbeiteten 43-Fuß-Walkaround knüpft Cantiere del Pardo an den Erfolg des Vorgängermodells an. Georg Gamsjäger ging in der Bucht von Saint-Tropez an Bord und fand ein durch und durch stimmiges Gesamtpaket vor
Mediterrane Atmosphäre. Fahrspaß und Eleganz an der Côte d’Azur – mit 3.777 Umdrehungen/Minute und 35 Knoten
Kurz nach den Voiles de Saint-Tropez hat sich die Kulisse gewandelt. Die klassischen Segelschönheiten sind Vergangenheit, es herrscht ein mediterraner Bilderbuchtag mit glattem Wasser und leichtem Lüftchen. Ideale Bedingungen, um die neue Pardo 43 auszuprobieren und den Gashebel dort zu positionieren, wo die Yacht hingehört – in den Bereich von gut 30 Knoten Reise- bis Topspeed, je nach Motorisierung.
Schon auf den ersten Blick eröffnen sich die Vorzüge: italienischer Chic, saubere Linien, ein markanter, senkrechter Bug und ein breites Walkaround-Deck; so wirken die 43 Fuß länger, als es die Zahlen vermuten lassen. Cantiere del Pardo ist als Muttermarke von Grand Soleil im Segelbereich etabliert; mit Pardo Yachts bespielt man seit einigen Jahren konsequent das Premium-Segment moderner Motoryachten. „Die Pardo 43 entsprang einer klaren Vision: eine Walkaround-Yacht, die Performance, Eleganz und Komfort an Bord verbindet wie nie zuvor“, erklärt Werftpräsident Gigi Servidati. Das Interieur stammt – wie bei den Grand-Soleil-Yachten – von Nauta Design, das Grundkonzept folgt der Idee eines großzügigen Dayboats, das sich im Handumdrehen in einen komfortablen Weekender mit Home-Office-Qualitäten verwandelt.
An Deck präsentiert sich die Pardo 43 wie ein mediterraner Beach-Club: breiter Freibord, umlaufende, sichere Gangborde, ein T-Top aus Karbon, das im Vergleich zur Vorgängerin deutlich größer ausgefallen ist, sowie ein ausladend dimensioniertes Sunpad am Heck. Die aus GfK geformte Liegefläche wirkt mit ihrer Spoiler-Anmutung fast wie ein GT-Heck und streckt die Silhouette optisch. Die Außenpantry ist elegant in den Heckbereich integriert und in mehreren Konfigurationen – inklusive Grill – erhältlich. Ein Detail mit Verbesserungsbedarf zeigte der Test: Hält man sich bei rasanter, unruhiger Fahrt instinktiv am Griff des Galley-Deckels fest, kann sich die Abdeckung minimal öffnen. Ein soliderer Verschluss würde der ansonsten sehr wertigen Gesamterscheinung gut zu Gesicht stehen.
Über die breiten Seitendecks gelangt man sicher in den Bugbereich, wo sich eine weitere großzügige Liegefläche und Sitzgelegenheit findet. Alle Handläufe wurden im Zuge des Facelifts von rund auf ergonomisch geformt umgestellt – ein kleines, aber spürbares Plus in Sachen Haptik. Die Fendergarage achtern nimmt auch Wasserspielzeug auf und lässt sich öffnen, ohne die Gäste auf der Heckliege zu stören; ergänzend steht eine große Backskiste an Steuerbord zur Verfügung.
Der Zugang in den Motorraum erfolgt mittschiffs und ohne größeren Umbauaufwand im Cockpit. Die hintere Sonnenliege mutiert mit wenigen Handgriffen in einen weitläufigen Sitz- und Essbereich samt Tisch – genau diesen Wandel vom Bade- zum Dinner-Deck müssen moderne Dayboats heutzutage beherrschen.