Alles im Fluss
Brunswick. Im Norden Portugals liegt die zentrale europäische Produktionsstätte des US-Konzerns, in der man Modelle für drei Konzernmarken fertigt. Roland Regnemer war vor Ort und hat die Werft sowie den neuesten Wurf von Bayliner unter die Lupe genommen
Allrounder. Die neue C21 bewies in Portugal ihre Qualitäten: Viel Spaß, viel Boot und feine Fahreigenschaften bei Flachwasser, aber auch bei Welle – und das ab 50.000 Euro
Fährt man von Porto eine Autostunde Richtung Norden, erreicht man den Rio Minho. Der Fluss markiert die Grenze zwischen Portugal und Spanien – und zwischen mitteleuropäischer und westeuropäischer Zeitzone. Wer den Fluss befährt, kann also gewissermaßen in der Zeit reisen. Die Genauigkeit der Standortbestimmung funktioniert auf wenige Meter, Smartwatch oder Handy machen das Pendeln um die Flussmitte gewissenhaft mit. Schnell ist damit eine Stunde gewonnen oder verloren, was eine gewisse Herausforderung bei der Organisation von Bootstest und Werftbesuch darstellte, schließlich liegt die Produktionsstätte auf der portugiesischen, die Marina jedoch auf der spanischen Uferseite.
Ebendort, nämlich auf der spanischen Seite, stellte Brunswick neun Motorboote sowie fünf E-Foilboards von Fliteboard bereit. Neben den weltweit verbreiteten Bestsellern von Bayliner und Quicksilver gab es mit zwei Modellen der ursprünglich aus Schweden stammenden Uttern-Werft auch Boote auszuprobieren, die in unseren Breiten weniger bis kaum bekannt sind; wir konzentrierten uns beim Test auf das jüngste, in Düsseldorf vorgestellte Modell, die Bayliner C21 in der Außenbord-Version. Interessant zu sehen: Das Baukastensystem hat auch vor der Bootsindustrie nicht Halt gemacht. Je nach Markt kommt ein Rumpf mit entsprechend angepasstem Aus- und Aufbau sowie dem jeweiligen Markenbranding daher. Bayliner sieht sich grundsätzlich als Wegbereiter für das Freizeitglück am Wasser und das wird mit dem C21 einmal mehr unter Beweis gestellt. Das Boot bietet auf einer Länge von 6,39 m bis zu neun Personen Platz und taugt dank Schlupfkajüte mit clever integrierter Toilette auch als Weekender. Die Standardversion wird mit einem 150 PS Mercury Außenborder geliefert, was für das 1,7 t schwere Boot völlig ausreichend ist. Optional stehen 175, 200 und 225 PS zur Wahl, ActivTrim und DTS können bei allen Motorisierungsvarianten dazu erworben werden. Sylvain Perret, der innerhalb des US-Konzerns für Europa zuständig ist, rechnet mit einem Marktanteil des Einstiegsmodells von mehr als 50 Prozent: „Trotz eines hohen qualitativen Anspruchs für die Einsteigerklasse wollten wir preislich attraktiv bleiben und ich denke, das ist uns sehr gut gelungen.“