Reduktion aufs Maximum
Hans Spitzauer und Andreas Schöchl liefern mit Lago 26 Speedster und Sunbeam 29.1 GT jeweils ein Sondermodell, bei dem das sportliche, aber freudvolle Segeln ganz im Fokus steht. In beiden Fällen gelang die Neuausrichtung, wie sich Roland Regnemer beim Testsegeln am Attersee überzeugen konnte
Für Solisten. Die ursprünglich für den Neusiedler See mit Ballastschwert konstruierte Lago 26 bekommt mit der auf Alleinsegler ausgelegten Speedster eine attraktive, zweite Kielversion zur Seite gestellt
Man kennt das aus dem Automobilbereich: Produkt, Design und Funktion passen, doch der Hersteller ist sich sicher – da geht noch was! Bestätigt sich diese Annahme in diversen Kundengesprächen, dann ist es Zeit für ein Facelift oder mehr. So oder so ähnlich dürfte es auch bei den heimischen Yachtbauern Sunbeam und Lago gelaufen sein. Bei beiden führte der Weg in Richtung Reduktion und hoher Performance bei gleichzeitig möglichst einfacher Handhabbarkeit. Bei der 29.1er vom Mattsee hat man das GT genannt, die Lago kreuzt nun auch als Speedster auf heimischen Seen und internationalen Gewässern.
Die Lago 26 startete als agiles Schwertboot, seit 2021 hat Hans Spitzauer auch eine Kielversion im Portfolio. Mit der heuer im Jänner in Düsseldorf präsentierten Speedster macht er nun den nächsten Schritt. „Auffälligstes Merkmal ist natürlich der andere Decksaufbau, unser Hauptaugenmerk beim Design lag jedoch auf der Tauglichkeit für das Solo-Segeln“, erklärt Spitzauer. Gemeinsam mit Yachtdesignerin Juliane Hempel wurden Kiel und Rigg genau dafür optimiert. Augenscheinlichste Änderung ist die Selbstwendefock, das Vorsegel blieb dabei aber fast unverändert. Neu sind Dimensionen, Profil und Ausrichtung vom Mast. Er wanderte nach hinten, wodurch man vorne an Deck Platz für die Selbstwendeschiene gewann. Der Hubkiel wiegt 320 kg. Er ist damit mehr als doppelt so schwer wie das ursprüngliche Ballastschwert und bringt auch um 140 kg mehr als der konventionelle Kiel auf die Waage. Insgesamt hat die Speedster damit knapp unter einer Tonne Verdrängung. Auch die Anordnung der Fallen und Schoten wurde für die alleinige Bedienung aus dem Cockpit heraus optimiert, sodass der Steuermann seinen Platz an der Pinne nicht verlassen muss.