Blu-Balu-Insolvenz - Betrug mit Sicherungscheinen?

Blanko-Sicherungsscheine des Versicherers Yacht-Pool übers Internet angeboten

Die seit heute offizielle Pleite des Mödlinger Charterunternehmens Blu Balu, der Akuda Blue Water and Holiday GmbH, bekommt offensichtlich kriminelle Begleiterscheinungen. Auf einer Internetseite werden Blanko-Sicherungsscheine der deutsch-österreichischen Versicherung Yachtpool angeboten; publik wurde dies heute über ein Posting des Users Segelfex im Yachtrevue-Forum.
 Mit solchen Sicherungsscheinen könnten Blu-Balu-Geschädigte, die keinen Sicherungsschein besitzen, die Anzahlung für ihren über Blu Balu gebuchten und nunmehr verfallenen Törn bei Yacht-Pool zurückfordern. Laut Yachtpool-Chef Fritz Schöchl wäre dies eindeutig eine kriminelle Handlung, weil Sicherungsscheine bei der Buchung ausgefüllt werden müssen. Schöchl hat bereits die Staatsanwaltschaft informiert. Der Yacht-Pool-Chef kann sich nicht erklären, wie die Sicherungsscheine – es handelt sich um nummerierte Originale – in fremde Hände kommen konnten. Möglicherweise sind im Zuge der Turbulenzen bei Blu Balu Geschäftsunterlagen entwendet worden.

Wie die Yachtrevue recherchierte, ist jedoch eine andere Variante wahrscheinlicher: Die Webseite, auf der die Sicherungsscheine angeboten werden, ist laut einer WHOIS-Abfrage über Internic bzw. PSI-USA auf die Charterfirma Adriatic Sailing & Tours registriert; sucht man in Google nach der Seite, stößt man ebenfalls auf Adriatic Sailing. Ob die Sicherungsscheine mit oder ohne das Wissen des Geschäftsinhabers Anton Bozic angeboten werden oder ob die Webseite „missbraucht“ wurde, steht derzeit noch nicht fest; es gilt natürlich die Unschuldsvermutung. Möglich, dass Adriatic Sailing & Tours als Agentur von Blu Balu die Sicherungsscheine erhalten, diese aber (noch) nicht verwendet hat.
 Fritz Schöchl weist weiters darauf hin, dass Blu Balu von Yacht-Pool schon seit März keine Sicherungsscheine mehr erhalten hat, weil Blu Balu keine neuen Bilanzzahlen der Akuda Blue Water and Holiday GmbH vorgelegt hat.

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