SWATH-Technologie

Um seiner Frau den Urlaub auf See schmackhaft zu machen, ließ ein Amerikaner aufwendigste Technologie in seine Yacht einbauen

Schon mal von SWATH gehört? Dieses Kürzel steht für „ Small Waterplane Area Twin Hull“, eine bereits vor dem Zweiten Weltkrieg erdachte Technologie, die Schiffe möglichst wenig stampfen und rollen lässt und bislang nur im Bereich der Lotsenfahrt und des Militärs eingesetzt wurde.
Doch nun hat erstmals ein Privatmann seine Yacht damit ausgerüstet. Und zwar seiner Frau zuliebe. Die wird nämlich so schnell seekrank und hat dann gar keine Freude daran, über die sieben Meere zu gondeln. Genau das hatte der Amerikaner Alexander Dreyfoos aber vor, er wollte mit einer 41 Meter langen Motoryacht, die er bei Abeking & Rasmussen in Lemwerder bei Bremen bauen ließ, die Welt bereisen. Aber mit einer ständig motzenden Süßen? Undenkbar. Also gab er für seine Silver Cloud SWATH in Auftrag. Funktioniert wie? Ähnlich wie bei einem Katamaran schweben die Aufbauten auf Stelzen über den Fluten, die beiden Auftriebskörper, die das Deckhaus tragen, tauchen unter den Wellen durch. Das lässt die Silver Cloud grundsätzlich sehr ruhig in der See liegen. Ab etwa sechs Knoten arbeiten zudem vier waagerecht montierte Flossen, jeweils vorne und hinten an der Innenseite der Auftriebskörper. Sensoren erkennen die Lage des Schiffes, ein Rechner gibt blitzschnell Signale an die Flossen. Eine Art Feintuning, vergleichbar mit der einstellbaren Dämpfung im Auto. So bleibt der Sekt in jeder Situation im Glas. Nachteile des Konzepts: SWATH-Yachten sind sehr beladungskritisch und haben mehr Tiefgang als vergleichbare Boote mit normaler Rumpfform.
Motorisiert ist die Silver Cloud mit 2 x 1100 PS, die die Yacht auf 14 Knoten beschleunigen. Mit einem Tank, der 80 000 Liter Treibstoff fasst, kommt man 3500 Seemeilen weit, das sollte auch für längere Passagen reichen. Die Weltreise des Ehepaares hat übrigens schon begonnen. Im vergangenen Herbst holten die Dreyfoos ihre Silver Cloud in Lemwerder ab und fuhren zunächst nach Gibraltar. Von dort ging es zu den Kanaren und über den Atlantik in die Karibik. Durch bis zu sechs Meter hohe Dünung und bei bestem Wohlbefinden.
Der Reiseplan für heuer: Panamakanal, GalÁpagos-Inseln, nordwärts entlang der amerikanischen Westküste zu den Walen vor Mexiko, dann hoch nach Alaska, außerdem Japan und Fidschi. Das Ehepaar Dreyfoos wird allerdings nur während der wirklich spannenden Passagen an Bord sein. Das Leben kann so schön sein.

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