Wolfgang Mayrhofer

Wolfgang Mayrhofer

Artikel des Autors

Ressort Kreuzpeilung
Für viele von uns ist das Segeln die schönste Nebensache der Welt. Über lange Jahre war es relativ klar, was es umfasst: Boot, Mast, Segel – und aus. Heute ist das anders – und das hat durchaus Konsequenzen. Auf lokaler Clubebene stellt sich etwa die Frage, ob schwimmende Untersätze wie Elektro- oder Motorboote bei allfälliger Knappheit von Liegeplätzen gleiche Priorität haben sollten wie Segelboote. Auf globaler Ebene wurden die Folgen aktuell sichtbar, als über die Auswahl einer Klasse für die Segelbewerbe vor Marseille bei den Olympischen Spielen 2024 diskutiert wurde. Bei der Vorbereitung der Entscheidung und in Abschätzung der Auswirkungen auf die betroffenen Seglerinnen und Segler, ihre Verbände, die Verankerung von Segeln als olympischen Bewerb und die Attraktivität des Segelsports für Medien sowie breite Öffentlichkeit wurde eines überdeutlich: Es gibt keine Einigkeit darüber, was alles unter „Segeln“ verstanden werden soll.









 

Schatz, ich geh dann mal Segeln!?

Ressort Kreuzpeilung
Nicht jeden Geburtstag muss man feiern. Nein, ich denke jetzt nicht an diejenigen unter uns, die spätestens nach einem an der Zehnerstelle auftauchenden Fünfer abtauchen, sondern an den eben absolvierten Jahrestag des ersten Covid-Lockdowns. Das vergangene Jahr hat tiefe Spuren hinterlassen – auch bei den Seglerinnen und Seglern. Eine Liste des Jammers wäre lang und wenig originell. Vielleicht besser auf die helle Seite schauen? Gerne! Hier ein spezifischer Versuch.









 

Du lebest hoch

Ressort Kreuzpeilung
Ich bin mittendrin. Dank technologischem Fortschritt ist das zumindest mein Eindruck bei den gerade laufenden Großereignissen im Segelsport, Vendée Globe und America’s Cup. Klar, nüchtern gesehen bin ich ein fauler couch potatoe – aber wie gesagt mittendrin und nicht nur dabei.









 

Je suis Boris & Ben

Ressort Kreuzpeilung
Advent als Zeit der Besinnung schön und gut, aber so Lockdown-zwangsbesinnlich brauche ich es auch wieder nicht. Augen bereits ziemlich viereckig vor lauter zusätzlichen Bildschirmkonversationen (‚covido ergo zoom‘, wie es ein Reddit Meme nicht ganz unwitzig auf den Punkt brachte), das Homeoffice als Schnittpunkt ineinanderfließender Lebenswelten. Die Deutsche PsychotherapeutenVereinigung (DPtV) rät uns u.a.: „Essen Sie gut und trinken Sie ausreichend.“ Wenigstens etwas. So ermutigt, pfeif ich auf den abendlichen Tee. Da hast du was falsch verstanden, höre ich die verinnerlichte Stimme der besten aller Ehefrauen, aber sei’s drum: Whiskey-Glas raus, zwei Finger Redwood Single Malt vom Pfanner rein, dazu handgeschöpfte Styx-Schoko Marillenbrand-Ganache.









 

Normal abnormal

Ressort Kreuzpeilung
Segeln braucht Organisation. Nein, ich meine nicht das gemeinsame Aussegeln am Wochenende. Angesprochen ist das Sich-miteinander-Messen, von der Clubregatta bis hin zu global sichtbaren Events wie Welt- und Kontinentalmeisterschaften oder Olympischen Spielen. Hier kommt der Dachverband World Sailing ins Spiel.









 

Winds of Change

Ressort Kreuzpeilung
Denkmäler zu stürzen steht derzeit hoch im Kurs. Als Denkmal-Fan ist das für mich gleichermaßen irritierend wie erfreulich. Irritierend, weil die fast immer dahinterstehende unverrückbare Gewissheit eigener moralischer Höherwertigkeit unter Vernachlässigung geschichtlich-kontextueller Rahmenbedingungen zu eifernder Rechthaberei führt, die eher bedrohlich denn befreiend scheint. Erfreulich, weil es das Denkmal stärker in den Fokus rückt. Allein das Wort an sich, mit seiner imperativen Aufforderung zur Reflexion – denk mal! – finde ich herrlich.









 

Denkmal – es lebe hoch!

Ressort Kreuzpeilung
Clubs nerven. Wenigstens manchmal und nein, das ist jetzt kein Auszug aus einem geleakten Protokoll einer Vorstandssitzung, sondern eine schlichte (Selbst)Beobachtung über viele Vereine und Jahre hinweg. Gründe gibt es genug: Erhöhung der Mitgliedsbeiträge, Preis-Leistungs-Verhältnis in der Clubkantine, Dauer und Ort der Generalversammlungen oder die Vergabe von Liegeplätzen sind universelle Klassiker. Dazu kommen höchstpersönliche Reibepunkte wie Hunde, Nacht(un)ruhe oder kollektive Kurzsichtigkeit bei strategischen Entscheidungen.









 

Wiederentdeckungen

Ressort Kreuzpeilung
Es ist erstmalig in der Geschichte – aber notwendig. Die Rede ist von den verschobenen Olympischen Sommerspielen 2020. Bis Mitte März hieß es (O-Ton Thomas Bach, IOC-Präsident und ehemaliger Weltklassefechter im Florett): „Olympische Spiele können Sie nicht verschieben wie ein Fußballspiel.“ Dann ging es ganz schnell. Der Druck der Umstände hat die IOC-Spitze vor sich hergetrieben, die Absage des Sommertermins 2020 kam früher als gedacht – wenn die ganze Welt Kopf steht, ist business as usual allenfalls ein entfernter Gedanke, taugt aber kaum zur primär handlungsleitenden Maxime. Die Entscheidung ist, wenn auch nicht weise zustande gekommen, dann wenigstens richtig.









 

Tokio 20201

Ressort Kreuzpeilung
Traditional Sailing Days in Helsinki. Rund 20 klassische Segelschiffe, vom 30-Füßer bis zum Dreimaster mit 45 Metern Länge, sind im Hafenbecken vor dem Rathaus vertäut. Open House sozusagen, die Öffentlichkeit ist auf die Boote geladen, auf und unter Deck alles zugänglich. Ein paar Besatzungsmitglieder passen jeweils auf, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Das meiste der Ausstattung ist im Original erhalten oder liebevoll nachgebaut, Belegnägel und Gaffelklaue mit Lederpolsterung inklusive.









 

Originale

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