Hochgeschwindigkeitssegeln

Christof steuert Vaquita bei hoher Geschwindigkeit

Wir sind noch immer im Schnellzugtempo unterwegs nach Sueden, das Azorenhoch bestimmt das Leben der Flotte und testet alle Boote und Koennen und Durchhaltevermoegen der Mannschaften. Kurzzeitig war es leichter und wir dachten laut ueber groessere Segel nach. Offensichtlich hat das schon gereicht um den Wind wieder auffrischen zu lassen. Die See geht immer noch hoch, zusammen mit einem Schwell aus Nord ist der Seegang sehr unangenehm. Das Boot torkelt herum, steckt manchmal den Bug tief in eine Welle, die einen Moment vorher noch gar nicht da war oder springt von einem Wellenkamm um danach hart zu landen. Im Schiff ist es laut, wenn auch nicht ganz so schlimm wie in einem Carbonboot.
Das Niveau der Flotte ist beeindruckend hoch. Alle Boote haben aehnliche Ideen wo sie sich positionieren, die kleinen Unterschied sind ein Zeichen, dass die Navigatoren nicht nur ihrer Routingsoftware folgen. Wir sind mit unseren westlichen Fahrbahn recht zufrieden, Boote im Osten mussen mit immer schlechter werdenden Winkeln rechnen um nach Westen zu kommen.
Ein Boot hat mich die letzten Stunden sehr beeindruckt, Miranda und Halvard auf Campagne sind aus unserer Gegend bei Finisterre auf den vierten Platz vorgefahren, Hut ab.Vermutlich haben die beiden ein fuer die Bedingungen passendes Segel an Bord, nichts desto trotz ist das die seglerische Leistung der Beiden.
Letzte Nacht hatten wir auch so unsere Erlebnisse als der Autopilot ploetzlich seinen Dienst verweigerte und das Boot freigab. Dieses nutzte seine neugewonnene Freiheit und entschloss sich mit 15kn Fahrt in eine Steilkurve mit Wende als Abschluss um dann mit etwa 70 Grad Kraengung bei 30kn Wind liegenzubleiben. Die vorher in Luv gestapelten Segel waren unter Wasser. Einige Arbeit das alles wieder aufzuraeumen und Boot wieder in die richtige Richtung segeln zu lassen. Beim zweiten Mal war es zumindest zu einem Zeitpunkt als ich ans Halsen dachte. Das Schadenskontrollteam vermeldete gebrochene Segellatten und ein undichtes Backbord Ruderlager. Latten haben wir an Bord und gegen die Undichtheit hilft nur regelmaessiges Schoepfen.
Bin seit Finisterre nicht aus meinem Oelzueg gekommen, fuerchte das wird sich in den naechsten 24 Stunden auch nicht aendern.
Versuchen in der Ergebnisliste weiter aufzusteigen, in den letzten Stunden duerfte sich Caterham nach hinten verabschiedet haben. Brian und Mike segelten gerade einmal 8kn Schnitt, der Grund dafuer ist vermutlich auch ein kleines Abenteuer das die beiden zu bestehen hatten.
Gruesse
Andreas
3759N 01737W 1334Z

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