Krimi im Kanal

"Neustart" des Hauptfeldes an der Süd-Westspitze von Mljet

Racing-Ralph zieht davon

Flaute im Kanal von Mljet

Nicht Zürich Kosmos sondern „Racing Ralph“ unterstützt von „Max the Trimmer“ machen`s wieder gut. Unser Schlag von Palagruza nach Mljet hat wieder ein paar Plätze gebracht. In der Spitzengruppe ist dem Team ANTS in führender Position das Großfall gebrochen. Robert Muhr und seine Crew sind motiviertes reparieren von der RPC08 noch gewohnt. Damals haben sie in stundenlanger Arbeit den Spi genäht. Das Großsegel war in Kürze wieder am Mast und so konnte die Führung behauptet werden.

Diese Crew hat Biss! Das Drama um die Fastnet.

Die Gatewertung an der Südspitze von Mljet kann Robert Muhr/Team ANTS knapp gefolgt von Team LaVie/Sylvia Vogl für sich entscheiden. Keine zehn Minuten später folgt Überraschungskandidat Raimund Reissner auf der Fastnet. Entgegen den beiden Führenden entscheidet er sich aber für den direkten Weg nach Peljesac auf die Ostseite des Mljetski Kanals und bleibt in einem Flautenloch hängen. Während sich das nunmehrige Spitzentrio Muhr-Vogl-Malak absetzt bleibt die Fastnet liegen. Inzwischen nähert sich das Hauptfeld mit Rriesenschritten dem Gate. Ein Boot nach dem anderen landet in der Flaute. Raimund Reissner und sein Team versuchen sich an die Ostseite des Kanals zu kämpfen. Vergeblich – sie werden an`s Ende des Feldes durchgereicht. Inzwischen ist fast das gesamte Feld an der Südspitze von Mljet eingetroffen und versammelt sich zu einem Neustart. Während sich die Fastnet und die Hobart in der Mitte langsam Richtung Osten mogeln startet das Hauptfeld unter Spi die Fahrt im Kanal von Mljet.

Die Crew der Fastnet gibt nicht auf und kämpft die ganze Nacht um jeden Meter. Plätze um Plätze werden gut gemacht. An der Nord-Huk von Mljet bereits wieder im vorderen Bereich des Feldes folgt der Durchbruch an der Südseite von Korcula. Die Anstrengung hat sich gelohnt an der Westspitze von Korcula ist die Fastnet nach Ronnie Zeiller/Team Alles Yacht an fünfter Stelle. An der Spitze liefern sich ANTS und LaVie ein Kopf an Kopf Rennen. Mit etwas Abstand aber klar an dritter Position das Team Workline/Andreas Malak.

Auch wir auf der Hobart haben die Nacht nicht verschlafen und anscheinend mit der taktischen Wahl an die Südseite von Korcula zu gehen den richtigen Riecher gehabt. Auf der Fahrt von Korcula nach Hvar konnten wir dem Team „Sailing4fun“ und Kurt Rieck auf Cape Cod näher kommen. Unser Motto: „Racing Ralph“ gib Gummi! Wir hatten es fast geschafft. Sailing4fun lag hinter uns und Cape Cod zu greifen nahe. Doch die Wache machte einen entscheidenden Fehler. Entgegen der erfogreichen Strategieder letzten Tage „all hands an Deck“ wollten wir die Freiwache schlafen lassen. Kurz vor der Durchfahrt vor Hvar-Stadt verpatzten wir ein Spi-Halse-Manöver und schon waren drei Stunden arbeit dahin. Kurt Rieck war auf und davon und Ernst Glanz/Saling4fun konnten wir nur mit Mühe von uns halten.

An der Ost-Huk von Hvar war der Abstand wieder gewachsen und meine Jungs wieder für blöde Kommentare auf der hohen Kante zu haben. Max the Trimmer als wir die Las Palmas wieder abgehängt haben: „Sailing4fun hat da hinten wieder den Spi gesetzt“. Darauf Racing Ralph: „Ein Akt der Verzweiflung!“

Wenn es in dem Tempo weitergeht dann sind wir in der Nacht zurück in Biograd – wie letztes Jahr. Eigentlich schade das es wieder bald zu Ende ist.

Persönlicher Kommentar:
Heute war ein guter Tag. In der Früh gab es eine Katzen- und neue Unterwäsche. Die Brille dann auch noch von der Salzkruste befreit. So lässt es sich gleich schneller Segeln :-) Anschließend Kaffee und Osterpinze - natürlich\u00A0 auf der Leekante. Wir verschenken keinen Meter!

Die letzten Tage und Nächte waren für uns alle an Bord der Hobart verdammt anstrengend. Die Crew war hoch konzentriert und motiviert. Heute ist zur Konzentration dann auch noch die lockere und ausgelassene Stimmung dazu gekommen. Skipperherz was willst du mehr? Nix – am besten es hört nicht mehr auf – das Segeln auf dem Meer. Wer von Euch kennt das Gefühl das Ellen MacArthur in ihrem Buch „Ich wollte das Unmögliche“ so gut beschrieben hat? Das eigentlich nicht über die Ziellinie fahren sondern wieder hinaus aufs Meer fahren wollen? Ich bin gerade in so einer.

Mischa von Bord der Hobart
15:00 MEZ; Pos: 43° 23,16 N / 16° 03,57 E
Kurs: 308°; Speed: 7,1 ktn

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