Heißes Eisen

Wie wirkt sich der Klimawandel auf die beliebtesten Segelreviere der Österreicher aus und welche Bedingungen werden uns künftig erwarten? Meteorologe Michael Burgstaller analysiert die aktuelle Lage und liefert Antworten

Heißes Eisen

Föhnsturm am Attersee, Wasserhosen in der Adria, historisch tiefe Wasserstände am Neusiedler See, ein Tornado an der Grenze zu Österreich – sind das die Vorboten des Klimawandels oder hat es derartige Wetterphänomene immer schon gegeben? Es liegt nahe, dass beides zutrifft. Der Klimawandel beeinflusst nicht nur die Temperatur, sondern auch Niederschlag, Sonneneinstrahlung und andere meteorologische Größen. Diese Veränderungen sind regional jedoch sehr unterschiedlich ausgeprägt, wie eine aktuelle Studie von Klimaforschern des ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) der Universität Wien, der Modul University Vienna und Joanneum Research zu den Auswirkungen des Klimawandels auf den Tourismus zeigt.

In der Geschichte unseres Planeten hat sich das Klima immer wieder geändert, allerdings nie in einer derartigen Geschwindigkeit wie in den vergangenen Jahrzehnten. Diese Veränderungen sind aber nicht überall auf der Erde gleich stark ausgeprägt. So zeigen die aktuell vorliegenden Daten aus dem Jahr 2018, dass die Temperatur in einigen Regionen gleich geblieben ist, während es in anderen Gebieten sogar kühler war als im 30-jährigen Vergleich. In Europa, an den Polen und in Nordafrika kam es hingegen zu einem Temperaturanstieg, der bis zu 6°C über dem langjährigen Durchschnitt liegt.

Dabei können selbst kleine Veränderungen große Auswirkungen haben, denn das Eis reflektiert durch seine helle Oberfläche viel Sonnenlicht, die dunkle Wasseroberfläche absorbiert hingegen mehr Sonnenstrahlung. Durch die Erwärmung von Luft, Wasser und Erde wird auch die Atmosphäre verändert und das Abschmelzen der Pole verstärkt. Es kommt zu einer Kettenreaktion, der sogenannten positiven Rückkopplung. Ist der erste Dominostein gefallen, ist es daher schwierig, die weitere Entwicklung aufzuhalten.

Eindeutiger Temperaturanstieg

Wie sich diese Veränderungen konkret auf Österreich auswirken werden, ist derzeit Gegenstand zahlreicher Studien, die noch nicht endgültig abgeschlossen sind. Simulationen globaler und regionaler Klimamodelle zeigen jedoch einhellig, dass es zu einem Temperaturanstieg kommen und sich der Niederschlag in seiner Menge, Häufigkeit und Intensität verändern wird.

Bis zur Mitte des Jahrhunderts ist mit einem Temperaturanstieg im österreichischen Alpenraum von knapp 2°C gegenüber der WMO-Normalperiode 1971–2000 zu rechnen. Die Schwankungsbreite liegt dabei zwischen +2,3°C und +4.0°C. Eine besonders starke Erwärmung wird dabei in den südlichen Ausläufern des Alpenbogens erwartet. In anderen Regionen Österreichs ist die Temperaturerhöhung relativ gleichmäßig verteilt. Allerdings werden die Temperaturen in hohen Lagen stärker zulegen als in niedrigen und sich dadurch die saisonalen Änderungen deutlicher ausprägen. Von September bis Februar werden die Temperaturen nur mäßig steigen, in den Frühlingsmonaten von März bis Mai wird es sogar etwas kühler werden – wie wir heuer bereits frierend erleben konnten. Im Sommer hingegen muss man sich im Südwesten der Alpen auf eine überdurchschnittliche Erwärmung einstellen.
Als Folge der höheren Temperaturen wird auch die Wahrscheinlichkeit von Extremwetterereignissen wie Stürme zunehmen. Auch das konnte in den vergangenen Jahren bereits beobachtet werden.

Die gesamte Story inklusive Status Quo bei der Zuleitung in den vom Austrocknen bedrohten Neusiedler See können Sie in der Ausgabe 8/2021 lesen, ab 6. August am Kiosk!

Der komplette Bericht als PDF-Download:

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