Segeln für ein gemeinsames Europa
Interkulturelles Abenteuer für Jugendliche auf der Ostsee
Geeintes Europa: Alle ziehen an einem Strang
Rund 35 Jugendliche aus Deutschland, Frankreich, Polen, Italien und der Türkei treffen sich im August 2014 um ein gemeinsames und interkulturelles Segelabenteuer zu erleben. Bereits eine Woche vor dem Törn beginnt das Rahmenprogramm in Schülp, einem kleinen Ort in Schleswig Holstein, etwa 25 km von der Ostsee entfernt. Eingeschifft wird in Rostock – nach einem Besuch auf der diesjährigen Hansesail. Das von der Europäischen Kommission geförderte Projekt soll dazu beitragen, dass die Jugendliche als Team zusammenwachsen, Vorurteile abbauen und ein gemeinsames Bewusstsein entwickeln.
Und was könnte dazu besser geeignet sein als einen Dreimaster von Hand durch die Wasser von Nord- und Ostsee zu bewegen? Der Drei-Mast-Top Schoner Gulden Leeuw, sonst im Tall Ship Race unterwegs, ist 70m lang und hat 1.400qm Segelfläche verteilt auf 14 Segel. Er ist ein 1937 gebautes eisgängiges ehemaliges Forschungsschiff, das danach als Schulschiff der dänischen Marine genutzt wurde und seit 2007 unter niederländischer Flagge als Traditionssegler und Trainingsschiff unterwegs ist. Alle Segel werden von Hand gesetzt, alle Manöver müssen gemeinsam bewältigt werden. Alle Wachgruppen schlafen im selben Raum, die Verpflegung muss von den Jugendlichen selbst zubereitet werden. In nur wenigen Tagen werden so aus Individualisten Mannschaftsteile, die Hand in Hand arbeiten, um das Schiff zu bewegen. Nationalität, kultureller Background oder soziale Herkunft spielen auf See keine Rolle mehr, was zählt sind Wille und Einsatz.
Im letzten Jahr führte die Tour von Kiel hinein in den Skagerag, durch den Nord-Ost-See-Kanal in die Nordsee und dann bis Helgoland und zurück nach Cuxhaven. Wie die Route dieses Jahr aussehen wird, wird vom Wetter und den Winden abhängen. Die Jugendlichen erhalten dabei nicht nur eine Einführung in die Segelkunde, sondern ebenso in Navigation, Motorenwartung oder Kursberechnung. Das geht so weit, dass alle Brückenpositionen, natürlich unter Anleitung des erfahrenen Kapitäns, von den Jugendlichen besetzt werden.
Wer Interesse hat, an dem Projekt teilzunehmen, informiert sich unter kompass-verein.de