Spring Cup UYCNs
Beim Spring Cup vor Neusiedl kämpften die Teilnehmer gegen Wind, den inneren Schweinehund und die zahlreiche Konkurrenz
Über 260 Teilnehmer kamen am Pfingstwochenende in den UYC Neusiedlersee um dort in den Klassen 470er, 420er, Laser, Laser Radial, Europe, Zoom und Optimist den traditionellen Spring Cup zu segeln – damit hat diese Regatta Jugendmeisterschafts-Dimensionen erreicht. Gemeldet waren sogar 304 Seglerinnen und Segler, doch das Wetter, das eher an Jänner denn Juni erinnerte, dürfte einige vergrault haben. Die, die gekommen waren, bekamen jedenfalls einiges geboten: Kräftigen, für manche sogar zu kräftigen Wind, eine professionell durchgezogene Wettfahrtserie und ein famoses Rahmenprogramm inklusive Essen im Festzelt und Tombola. Besonderer Clou: In den beiden teilnehmerstärksten Klassen Laser und Optimist wurden die fünf Hauptpreise in einer Kurzwettfahrt ausgesegelt, die Startplätze dafür bei der Tombola verlost. Geschickt gemacht!
Nun zum Sportlichen: Die Laseratis jagten den tapferen Worldsailinggamesgoldflottenstarter und Hausherrn Martin Lehner vor sich her, der gab sich keine Blöße und holte souverän den Sieg. Und weil das Glück dem Tüchtigen gehört, wurde er auch noch für das Tombola-Race gezogen und gewann auch dort, nämlich den Hauptpreis, ein Laser-Segel.
Der Laser-Radial war fest in weiblicher Hand, es siegte Nicole Eder, ebenfalls vom UYCNs, vor Vroni Haid (UYC Attersee), im Zoom duellierten sich die Geschwister Claus Maria und Catherine Dapeci, wobei Ersterer die Nase vorn behielt. Im 470er gingen die Meriten an die Vorarlberger Nikolay und Benedikt Höss, im 420er an Imre Varadi und Balazs Nemethi aus Ungarn. Die Europe sah Peter Styblo vom SAF als Sieger.
Am spannendsten war es bei den Optimisten, die ein Klassefeld aus 122 Mädchen und Buben aus Österreich, Ungarn und der Slowakei auf die Beine gestellt hatten. Bei den Kids ging es nicht nur um den Sieg bei der Regatta sondern auch um die Qualifikation für EM und WM; nach dem Spring Cup wurde der Cut gemacht und das jeweilige Team fixiert. An der Spitze fighteten zwei Mädels, die 12-jährige Lara Vadlau aus Kärnten und Lokalfavoritin Tanja Loibelsberger, 13 Jahre alt. Beide zeigten den Buben, wie man bei Starkwind die Muskeln spielen lässt und bei Leichtwind das Hirn einsetzt und boten eine rundum beeindruckende Vorstellung. Dramatisch inszeniert das Finale: Sowohl Vadlau als auch Loibelsberger gewannen ihre Gruppe und Loibelsberger hätte damit auch den Gesamtsieg geholt. Hätte, denn sie musste nach dem Zieldurchgang zur Kenntnis nehmen, dass man sie als Frühstarterin gesehen hatte und fiel damit auf Rang drei im Endklassement zurück. Bitter! Gemildert wurde der nachfühlbare Schmerz durch einen Sieg im Tombola-Race, der Loibelsberger ein fetziges Mountainbike bescherte; immerhin. Spring-Cup-Siegerin wurde Lara Vadlau – ein Mädel, das man sich wird merken müssen, garantiert!
Im Anschluss an die Regatta ließ Erich Ossinger seinen Computer rauchen und wartete flugs mit der neu berechneten Bestenliste auf. Damit konnten die Startplätze für WM und EM vergeben werden: An der EM in Holland werden Lara Vadlau, Tanja Loibelsberger, Anne Maehr, Rasi Bajons, Simon Meister, Rudi Weiss und Yannic Duller teilnehmen, zur WM nach Uruguay (!) fahren Benjamin Bildstein, Lukas Hussmann, David Hussl, Thomas Palme und Clemens Saje. Ole!
Der Spring Cup wurde übrigens von Profi Niko Formanek fotografisch begleitet – die Bilder sind absolut sehenswert und unter www.sportfoto.at abzurufen.