Ägäis
Sonnenverbrannte Inseln, tiefblaues Meer und ein Wind, der Schaumkronen von den Wellen reißt. Carl Victor im Reich des Meltemi
Mykonos, die ganz andere Kykladeninsel: Was sich tagsüber an den Stränden rösten läßt, drängt sich abends in den Gassen der Stadt, wo völlig ungriechische Hektik herrscht. Dem Kellner lesen wir erst die Speisekarte zu langsam, bestellen dann zu wenig und kaueasdfasdfasdfasdfelen Discos. Eine liegt an der Hafenmole, nicht weit von unserem Schiff entfernt. Für musikalische Unterhaltung ist bis zum Sonnenaufgang gesorgt. Das Gute daran: Wir können nicht verschlafen. "Segelt früh los", hatte uns Angelos bei der Schiffsübernahme geraten, "schon gegen sieben frischt der Wind kräftig auf". Um uns ans unbekannte Schiff zu gewöhnen, bleibt nur wenig Zeit. In der Enge zwischen Mykonos und Delos ist die Schonfrist vorbei. Im Lee der Ferieninsel knallen erste Böen in die vorsichtshalber ziemlich eingerollten Segel. Als wir aus der Landabdeckung kommen, paßt sich auch die Wellenhöhe dem Meltemi an, und der treibt die Anzeige unseres Windmessers mittlerweile auf 35 Knoten. Segeln in der Ägäis! Für mich das schönste Revier des Mittelmeeres. Azurblau der Himmel, tiefblau die vom Wind gepeitschte, weiß schäumende See. Mit neun Knoten reiten wir über die Wellen. Ich möchte das Schiff nur laufen lassen, einfach hinein in das gleißende Sonnenlicht.
Den kompletten Artikel finden Sie in Ausgabe 3/2000.
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