Ibiza
Balearen. Carl Victor verrät, warum Ibiza weit mehr als nur Discos bietet
Als ich vor 25 Jahren zum ersten Mal zu den Balearen segelte, steuerte ich als ersten Hafen San Antonio auf Ibiza an. Heute habe ich das gleiche Ziel, doch auf dem Bus, der mich vom Flughafen zur Charterbasis bringt, steht „Sant Antoni“ und dahinter noch „de Portmany“, wohl weil es an die guten alten Zeiten von „Portus Magnus“ unter den Römern erinnert. In kurzer Zeit hat „Català“ das Spanische verdrängt, selbst in dem Segelführer, der uns mit vielen Empfehlungen mit auf den Törn gegeben wird. „Ihr müsst nach BenirrÁs!“, beschwört uns Igor (Katalane, nicht Russe!) und schwärmt von der naturbelassenen Bucht, dem traumhaften Sandstrand, der sich als Ankergrund fortsetzt und natürlich von Es Cap Bernat, dem Felsmonolithen, hinter dem – die richtige Jahreszeit vorausgesetzt – abends die Sonne im Meer versinkt.
Der Törn lässt sich gut an. Mit halbem Wind in der vollen Segelgarderobe, gleiten wir dicht unter den Felswänden an Ibizas Westküste entlang. Die Windstärke würde stimmen. Die Richtung nicht, denn der Wind kommt aus West, also genau aus jener Richtung, nach der hin die Bucht von BenirrÁs weit offen ist. Eine Yacht hat sich schon in ihren „Schutz“ gewagt, liegt mit dem Bug in unsere Richtung und nickt uns zu. Wir deuten dies nicht als Einladung, sondern als Warnung und begeben uns auf die Suche nach einer anderen Bucht, die wirklich Schutz bietet. Auch gegen den Schwell, den Fluch der Calas. Buchten gibt es auf Ibiza viele, und viele sind sehr schön. Doch was nützt dies, wenn man in all der Schönheit so durchgerollt wird, dass man nicht mehr in der Lage ist, sie zu sehen? Erst kurz vor dem Leuchtturm auf Punta de Moscarter werden wir fündig. Portinatx ist nur nach Nord offen, bei Westwind ist die Bucht ideal. Wird man auf ihrem Ankerplatz jedoch nachts von einem Tramontana überrascht, kann sie schnell zur Falle werden.
Den kompletten Artikel finden Sie in Ausgabe 01/2013