Südafrika
Die Seenomaden am schwarzen Kontinent: herausforderndes Südafrika
Jeder Landfall trägt ein Bündel von Erwartungen, manchmal hat man sich im voraus in gewisse Vorstellungen verliebt. Wie wird der schwarze Kontinent tatsächlich sein? Wie wird sich Afrika anfühlen? Gespannt steuern wir von Réunion kommend nach elf Tagen auf See Richards Bay, den nördlichsten Hafen der Kaprepublik, an. Ergattern noch einen Platz im knallvollen Zululand Yacht Club. Das Schild „Beware of Crocodiles“ ist ernst zu nehmen, meint Colette, die Clubsekretärin. Mit Flusspferden und Bullhaien sei auch nicht zu scherzen. „Passt auf in Richards Bay“, sagt Tony, der Marina Manager, „Geht nicht zu Fuß, nehmt lieber ein Taxi.“ „In die Kneipe vorne an der Ecke, 500 Meter entfernt, am Abend?“ „Könnt ihr versuchen, würde ich aber nicht wagen. Zu gefährlich“. Schock. Leben wie im Gefängnis. Die meisten Wohnhausanlagen und Einfamilienhäuser sind von Mauern, Gittern oder Elektrozäunen umgeben. Angst schwingt in der Luft. An den Schwimmstegen einige südafrikanische Yachten, die demnächst ihr Heimatland für immer verlassen wollen. „Ich wurde bereits dreimal überfallen“, erzählt Veronica, unsere Bootsnachbarin. „Einmal im Büro und zweimal im Auto mit meiner kleinen Tochter!“ Anspannung auch bei uns. Das Problem sind die Geschichten. Zu viele Leute, denen etwas passiert ist. Südafrika hält zwei traurige Weltrekorde: 40 % Aidsrate und 50 Morde pro Tag. Wir gehen später übrigens in die Stadt, in die Kneipe, an den Strand, egal wohin. Und treffen nur höfliche und freundliche Menschen. Schwarz wie weiß.
Den kompletten Artikel finden Sie in YR 7/2010. Diese Ausgabe kann online nachbestellt werden.