Liparische Inseln
Vulkane, Lava, Sand: Der Zauber der Liparischen Inseln
Ein paar Meter noch. Schnaufend quält sich die bunt zusammengewürfelte Gruppe den Hang hinauf. Schritt für Schritt plagen sich deutsche Wander- und Pauschaltouristen und der Autor als einziger Yachtie über steile Geröllhalden und tiefe Aschefelder bergwärts, den Gipfel vor Augen.
Andere Segler sind heute nicht dabei. Eine Hand voll Yachten tanzt und rollt 900 Meter unter uns im Schwell des vortägigen Frontdurchganges an Muringtonnen zweifelhafter Provenienz. In der hereinbrechenden Dämmerung bleckt die Brandung am ungeschützten, schwarzen Lavastrand ihre weißen Zähne besonders deutlich. Ob ich in der Nacht mit Beiboot und Kameraausrüstung wieder halbwegs trockenen Fußes auf unsere Oceanis 411 zurückkomme, wo der Rest der Crew wartet?
Knapp vor dem Gipfel wird es spannend. Helm aufsetzen, ein paar Schritte noch, dann stehen wir – angeblich – nahe des Nordostkraters. Die Sonne schickt letzte goldene Strahlen auf die schwarze Mondlandschaft, Sekunden später wird es finster, eine Nebelwand versperrt die Sicht auf die aktiven Vulkankrater.
Schlagartig wird es eiskalt. Der Nebel schlägt sich auf den Beinhärchen nieder, Tropfen perlen die Waden hinab und mischen sich mit Vulkanasche und dem Schweiß des nachmittäglich-heißen Aufstieges zu schmierigen Rinnsalen. Das Gros der Gruppe drängt sich eilig in den Windschatten der Stahlbeton-Schutzwälle. Nicht, weil Stromboli unerwartet Gefährliches in die Luft schleudert, sondern, um lange Hosen und Jacken anzuziehen.
Ein dumpfer Knall, ein Zusammenzucken der „blinden“ Gruppe im Nebel, kollektives Hochhalten der schussbereiten Digitalkameras, das wars. Nach zwanzig Minuten mahnt der Bergführer zum Aufbruch. Vulkanschauen? Heute leider nicht.
Den kompletten Artikel finden Sie in YR 1/2010. Diese Ausgabe kann online nachbestellt werden.