Pitcairn
Lokalaugenschein. Auf Pitcairn, einer abgelegenen Insel im Südpazifik, leben die Nachfahren jener Männer, die vor rund 200 Jahren die berühmte Meuterei auf der Bounty anzettelten. Die Seenomaden waren auf eigenem Kiel dort
„Hold on!“ brüllt Steve in den heulenden Wind. Wir hocken zusammengekauert am Süll des verbeulten Aluminiumbootes und hypnotisieren die haushohe Gischt der viel zu nahen Klippen. Unsere Finger umklammern Leinen und Handgriffe, um nicht aus dem kleinen Boot geschleudert zu werden. Steve Christian, Nachfahre von Obermeuterer Fletcher Christian, steuert lässig den 25-PS-Außenbordmotor. Ein letzter Blick zurück auf die vor Anker wild stampfende Nomad, ein letztes Stoßgebet, auf dass wir sie je wieder sehen werden. Über brechende Wellenkämme rasen wir der Bounty Bay entgegen. Nach zehn Minuten drosselt Steve die Geschwindigkeit, wirft einen prüfenden Blick auf die heranbrausenden Wellen und gibt im nächsten Moment Vollgas. In Höllentempo brettern wir direkt aufs Land und die tosende Brandung zu. Ein meterhoher Brecher packt uns und wir surfen ins Wellental. Plötzlich taucht eine kleine Betonmole auf, und Steve schlägt souverän einen Haken ins Lee des kleinen Anlegers. Mit zitternden Knien springen wir an Land. In Sekundenschnelle hebt ein rostiger Kran das Boot aus dem Wasser, bevor es das wütende Meer zermalmt. Welcome to Pitcairn!
Den kompletten Artikel finden Sie in Ausgabe 8/2005.
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