Solent

Segeln in der Wiege des Segelsports

„Hier schert sich keiner viel um die Tide“, lächelt der Stützpunktleiter, als er uns das Schiff übergibt. Das wundert mich, denn für den Fall, dass die Ebbe ihre vier Meter Tidenhub ausschöpft, zeigt die Seekarte so wenig Wasser an, dass es für die oft bemühte Handbreit unter dem Kiel eng werden könnte. Doch vielleicht weiß die Seekarte nur nicht, dass die Fahrrinne seit ihrem Erscheinen gebaggert wurde, damit auch alle Yachten, die in der Port Solent Marina ein neues Zuhause gefunden haben, bei jedem Tidenstand ein- und auslaufen können.
„Weit haben wir es ja heute nicht“, tröstet mich die Crew, als wir auf dem letzten Ebbstrom reitend durch das gewundene Fahrwasser lavieren. Damit hat sie recht. Getäuscht vom kleinen Maßstab der Karte bewahrt uns nur das neue Wahrzeichen von Portsmouth, der Spinnaker Tower, davor, an der Gunwharf Quays Marina vorbei zu segeln. Eigentlich eine Schande, einen solchen Segeltag zu beenden bevor er so richtig begonnen hat. Entschuldigen kann uns dafür nur die dort liegende VICTORY, das Flaggschiff Lord Nelsons bei der Seeschlacht von Trafalgar; sie rechtfertigt auch einen kurzen geschichtlichen Ausflug.
„England expects that every man will do his duty.” Im Sommer 1805 stand Napoleon mit 130.000 Mann an der Kanalküste; 2.300 Boote lagen bereit, um sie nach England zu bringen. Um über den „Channel“ zu setzen, bedurfte es einer Flotte, die in der Lage war, die Invasionsarmee vor der Royal Navy zu beschützen. Der Flottenverband, bestehend aus französischen und spanischen Schiffen, machte sich auf Geheiß Napoleons aus dem Mittelmeer auf den Weg, wurde aber nahe Cadiz, vor Kap Trafalgar, von dem aus der Karibik herbeigeeilten Lord Nelson gestellt. Dieser Tag, der 21. Oktober 1805, ging in die Geschichte ein, denn obwohl an Linienschiffen 33 zu 27 und bei den Fregatten gar 14 zu 4 unterlegen, gelang es Nelson mit ebenso simpler wie genialer Taktik die brutale Schlacht klar zu gewinnen.

Den kompletten Artikel finden Sie in Ausgabe 6/2011.

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