Urlaub am Leuchtturm
Kann Einsamkeit schöner sein? Leuchtturm-Urlaub in der Adria. Text und Fotos von Bodo Müller
„Willkommen auf Palagruza“, ruft uns Leuchtturmwärter Nikola zu, „hier seid ihr allein mit euch und dem Meer. Die Einsamkeit muss man lieben, denn vorerst kommt ihr hier nicht weg.“
Nikola hält sich im Seegang mühsam stehend in einem kleinen offenen Ruderboot. Wir lauern mit unseren Rucksäcken auf dem Heck des Fischtrawlers Fikej von Kapitän Dragi aus Lastovo. Dragi verschiffte uns in sechsstündiger Fahrt über eine ruppige See von der Küste genau in die Mitte der Adria.
Dort steht, wie die Märcheninsel eines mächtigen Zauberers, ein Fels mitten in der aufgewühlten See. Am höchsten Punkt der Felsnadel thronen einsam Haus und Turm, wie es einsamer wohl nirgendwo sein kann. Der Gedanke ist erschreckend: Da oben sollen wir leben?
„Nun springt schon”, fordert Kapitän Dragi, “ich kann mein Schiff nicht länger in der Brandung halten.“ Hier draußen, genau in der Mitte zwischen Kroatien und Italien, gibt es keinen Hafen, nicht einmal eine schützende Bucht – nur einen schroffen Felsen und ringsum offene See, soweit das Auge blickt.
Nikola kommt mit kräftigen Ruderschlägen an unser Heck, wir werfen die Rucksäcke und springen in das kleine Boot. Kapitän Dragi verabschiedet sich mit einem Handzeichen und in voller Fahrt motort der Fischkutter gegen die aufgewühlte See.
Den kompletten Artikel finden Sie in Ausgabe 5/2002.
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