Antifouling

Wie trägt man den Unterwasseranstrich zur Osmoseprophylaxe bei einem neuen Boot auf? Und was ändert sich durch die neue EU-Biozidverordnung?

Antifouling

Ja, Vorfreude ist die schönste Freude. Und wer sich auf sein neues Boot freut, denkt dabei selten an lästige Themen. Zum Beispiel an die Osmoseprophylaxe. Dabei beginnt die Vorsorge gegen die Beulenpest schon beim Ausfüllen des Kaufvertrages. Die meisten Eigner ordern ihre neue Yacht bereits mit dem werft- oder händlerseitig aufgebrachten Unterwasseranstrich. Das ist zwar die bequemste, aber nicht immer die beste und nachhaltigste Variante. Manche Werften sparen bei der Schichtstärke, die Qualität der verwendeten Produkte ist nicht immer abschätzbar oder das Antifouling wird nur auf einen Haftgrund ohne Sperrschichte gepinselt. Es lohnt sich also den Osmose- und Bewuchsschutz selbst aufzutragen. Dazu kommt der Preisfaktor: Bei einem professionellen Yachtservice-Betrieb kostet das Auftragen von Grundierung und Antifouling für ein neues 24-Fuß-Boot zwischen 1.500 bis 2.100 Euro. Legt man selbst Hand an, kommt man wesentlich günstiger davon. Eine spezielle Ausbildung ist dafür nicht nötig: Wir haben unter der Anleitung von Tobias van Kooij, Chef des Mobilen Yachtservice und Experte in Sachen Osmoseprophylaxe und -sanierung, bei einer neuen Phobos 24.5 das Unterwasserschiff von Grund auf neu aufgebaut und zeigen auf den nächsten Seiten, wie man die nötigen Arbeitsschritte auch als Laie hinbekommt.

Wie das Abtragen des alten Unterwasseranstriches und Aufbringen einer neuen Osmoseprophylaxe bei einem Gebrauchtboot funktioniert, kann man in Yachtrevue 3/2015 nachlesen.

PLANUNG

Die richtige Position des Wasserpasses findet man am einfachsten, wenn das Boot im Wasser liegt bzw. bereits einige Wochen im Wasser gelegen ist. Dann kann man den Wasserpass anhand der Schmutzablagerungen gut erkennen.
Die beste Zeit für Arbeiten im Freien ist der Frühsommer, wenn die Temperaturen nicht mehr unter 15 Grad fallen. Niedrige Temperaturen verlängern die Trocknungszeit. Streicht man zu früh, drohen Orangenhaut, Ablösung oder oder Blasenbildung. Wird die Oberfläche durch Kondenswasser feucht, ist keine Haftung gegeben.

Auch zu hohe Temperaturen sind kontraproduktiv, da sie die Trocknungszeit verringern und das korrekte Aufbringen erschweren. Schlechter Verlauf und ein Reißen des Farbfilms sind die Folge. Wenn es zu warm ist, muss die Farbe entsprechend der Herstellerangaben verdünnt werden.

Eine weitere Überlegung betrifft Art und Menge von Grundierung und Antifouling. Die Art des Antifoulings hängt von Bootsmaterial und Revier ab. Wir wählten für eine GfK-Yacht mit einem Saison-Liegeplatz in einem Binnensee als Sperrschichte VCTar2 und das Dünnschichtantifouling VC 17. Auf den Webseiten der Hersteller finden sich Berechnungsformeln zur benötigten Menge.

Ein Anhaltspunkt: Für ein 24-Fuß-Boot ohne Kiel wurde vom Hersteller eine Fläche von zehn Quadratmetern angenommen, insgesamt verbrauchten wir 7,5 Liter Grundierung und drei Liter Antifouling.

Die gesamte detaillierte Anleitung zum Selber-Machen inklusive zahlreicher Bilder finden Sie in der Yachtrevue 2/2018, am Kiosk ab 2. Februar!

Der komplette Bericht als PDF-Download:

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