Prestige 350
Level One: Das kleinste Modell der Flybridgepalette im Test
Prestige ist eine eigenständige Marke von Jeanneau und bedient das obere Marktsegment. Vor ein paar Jahren stellte der französische Konzern nämlich fest, dass man bei Einsteigerbooten bestens aufgestellt war, aber oben etwas schwächelte. Ruckzuck hat man eine Palette von 35 bis 60 Fuß aus dem Talon gezaubert und bietet aktuell elf Hardtop- und Flybridgemodelle mit moderner, aber zeitloser Optik und gutem Basispreis.
Die Prestige 350 ist das kleinste Modell, wirkt aber durchaus erwachsen: Flybridge und Salon auf Decksniveau wirken größer als sie sind, die Raumaufteilung ist insgesamt gelungen. Vom Cockpit aus gelangt man über eine dreiteilig variabel öffen- und arretierbare Glasschiebetüre in den Salon. Dieser wirkt durch große Scheiben und helle Polstermöbel luftig und freundlich und ist für vier Personen ausreichend. Der aufwändig gemachte Tisch ist ausklappbar.
Was auffällt: Gegenüber des Steuerstandes könnte man auf der „Kuppel“ der Nasszelle einen Kartentisch unterbringen, aber dieser Platz ist einfach ungenutzt. Dafür gibt es unter der Salonsitzbank eine große Schublade und in der Bar an Steuerbord bringt man auch ein bisserl was unter.
Drei Stufen tiefer verbirgt sich an Steuerbord die Pantry. Den Smutje hat man in eine knapp bemessene Küchenzeile verbannt, eine kleine Luke sorgt immerhin für etwas natürliches Licht und mäßige Belüftung. Vom Stauraumangebot geht diese Lösung in Ordnung, die Ablagen hinter der Pantryzeile sind aber eher unpraktisch, weil kleinere Gegenstände leicht hinter den Herd rutschen können.
Gegenüber ist die Nasszelle untergebracht. Eine Plexiglastrennwand trennt hier den „Vorraum“ mit Waschbecken von Dusche und WC. Funktioniert, aber beim Klappen der Trennwand zwickt es halt auf 35 Fuß ein bisserl, wenn man in der Dusche steht. Gesamteindruck: freundlich, hell, moderner Mix aus Holzkästen, kühlem GFK und einem stylischen Rundwaschbecken.
Den kompletten Artikel finden Sie in Ausgabe 6/2012.