Fit mach mit

Ein kurzes Update vor dem ersten richtigen Segeltag

Täglich grüßt das Murmeltier: Training in der Früh, eineinhalb Stunden Ausdauereinheit. Da ich mir Crewkandidaten anschauen möchte und die keine Fahrräder haben, ziehe ich mir auch die Laufschuhe an. Udo ist eine perfekte Benchmark für die Läufer, auch ich kann ihn nicht wirklich fordern (immerhin ist er 20kg leichter als ich).
Heute wurden am Schiff die Schwerter eingebaut, die Schutzgerüste um die Steuerstände und der Antennenmast. Unsere Schwerter sind beeindruckend, länger und steifer als alle bisher gebauten.
Ein Nichtsegeltag bedeutet jede Menge Besprechungen mit Technikern, Journalisten, meinem Management Partner Michael, unserer Operations Managerin Andrea, meinen Seglern und so weiter. Am Abend ist Oleg angekommen, er war hin und weg beim Anblick seines Schiffes. Ich kann nur versuchen ihn zu beobachten und auf mich wirken zu lassen. Zu nahe bin ich am Projekt, zu stark involviert, zu viel Normalität im Unglaublichen als dass ich die gleichen Emotionen empfinden könnte. Das Projekt Team Russia ist auch für mich mehr als nur ein Job, viel mehr sogar. Trotzdem oder vielleicht deshalb ist es schon so normal.

Die nächsten drei Tage haben wir Unterstützung von Fritz Weilharter, einem Kollegen von Günther Amesberger, um uns im Teambuilding zu unterstützen. Meine große Herausforderung der nächsten Wochen ist es, aus einer zusammengewürfelten Gruppe von talentiertesten Seglern ein Team zu formen, das durch dick und dünn geht und das gemeinsam Erfolg und Mißerfolg aushält.
Morgen sollten wir erstmals wriklich mit unserem Schiff so richtig vo70 segeln gehen, bin schon sehr erwartungsvoll.

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Kurs Richtung Heimat

Zurück nach Europa

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Unglaublich, das Rennen spitzt sich am Ende noch einmal zu. Wir haben Green Dragon seit gestern Abend in Sichtweite, kurz vor Sonnenuntergang habe ich sie am Horizont entdeckt, ein kleiner, kaum erkennbarer goldener Fleck. In der Nacht kamen wir näher, verloren dann aber wieder ein paar Meilen. Am Morgen entdeckt Mikey sie zwischen den Schiffen, die vor Kuala Lumpur auf Reede liegen, eine schlanke Segelpyramide, ohne viel Krängung, während wir guten Druck im Code 0 haben. Da waren der Drache sieben Meilen vor dem Orca. Inzwischen hat sich der Vorsprung auf 4 Meilen reduziert, wir sind auf der Jagd, um auf den letzten 130 Meilen noch Punkte gutzumachen. Die Mannschaft um Ian Walker gehören zu den Besten im Feld, umso schärfer sind wir darauf, sie noch zu überholen. Der Schiffsverkehr ist wirklich unglaublich dicht, das Klima sensationell, scheint ein guter Platz zum Überwintern zu sein, wenn man den Schnee und die Kälte nicht so mag. Bin optimistisch am 24. in Österreich zu sein und mit meiner Familie Weihnachten zu feiern. Grüße Andreas









 

Herzschlag-Finale

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Inzwischen sind wir in die Straße von Malakka eingelaufen, haben das „Scoring Gate“ als Siebente passiert und arbeiten daran, Green Dragon und Telefonica Black anzugreifen. Um das Nordkap von Sumatra hat der Wind mehrere Male gedreht, wir haben die Dreher mitgenommen. Zweimal hatten wir Kosatka zum Wenden bereit gemacht, das heißt alle Segel an Deck nach Lee verfrachten und innen die Ausrüstung ebenso, insgesamt 15 Minuten Arbeit für alle, als der Wind wieder geraumt hatte und wir doch nicht wendeten. Da nach weiteren 15 Minuten der Wind nicht wieder geschralt hatte, räumten wir alles wieder nach Luv, also gegen die Schwerkraft, was ungefähr 25 Minuten dauert. Immer noch besser, als zweimal gegen den Dreher zu wenden, auch wenn es nur anstrengende Beschäftigungstherapie ist. Wir haben auch versucht, eine etwas aggressivere Linie zu segeln als die beiden vor uns. Offensichtlich sind beide sehr aufeinander konzentriert, Green Dragon weiß, dass sie bei Leichtwind keine Chance gegen Telefonica Black haben, da sie nur einen schweren Spi und eine schweren C3 an Bord haben und daher in den nächsten 24 Stunden überholen und einen Vorsprung heraussegeln müssen. Telefonica ist bedacht, zwischen Green Dragon und Singapur zu bleiben und keinen Hebel zu erlauben. Wir versuchen das auszunutzen und in kleinen Schritten weiter näher zu kommen. Wir haben für die Leichtwinde später in der Straße einen A1 Spi, der uns schon nach dem Start auf den zweiten Platz gebracht hat, eventuell reicht er um zwei Plätze gutzumachen. Der Wille ist da, das Herz dazu auch. Je nachdem auf welchem Schlag wir gerade sind (Streck- oder Holebug), zeigt der dreistündliche Positionsreport einen Gewinn oder Verlust, abgerechnet wird, wenn wir auf direkten Kurs gehen.









 

In der Straße von Malakka

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Aufregung um Delta Lloyd