Starboot-WM 2008
Mit einem taktischen Gewaltakt in der letzten Wettfahrt der Starboot-WM vor Miami sichern sich Hans Spitzauer und Christian Nehammer das Olympia-Ticket
Was für ein Finale! Zunächst hieß es warten, da der Start aufgrund des allzu leichten, drehenden Windes verschoben werden musste. Schließlich startete die Flotte bei 10 bis 12 Knoten zur letzten Wettfahrt, Spitzauer/Nehammer lagen zunächst gut im Rennen und kamen als Zehnte zur ersten Wendemarke. Doch dann parkten sie sich auf der falschen, windarmen Seite ein und mussten rund 50 Boote ziehen lassen. Denselben Fehler hatte das japanische Team gemacht, das in unmittelbarer Konkurrenz um die vier Nationentickets für Olympia stand. „Wir haben uns in Folge für ein strategisches Vorgehen entschieden und die Japaner konsequent nach hinten gesegelt“, schildert Vorschoter Christian Nehammer die Erfolgstaktik, die er mit seinem Partner im Vorfeld detailliert abgesprochen hatte, „denn während Suzuki/Wada bereits eine Disqualifikation hinnehmen hatten müssen und sich kein Streichresultat mehr erlauben durften, waren wir in dieser Hinsicht auf der sicheren Seite.“ Gemeinsam blieb man also im hinteren Drittel des Feldes und platzierte sich im Ziel auf den Rängen 84 bzw. 85. Kein Problem für Spitzauer/Nehammer, die diesen Platz als Streicher verbuchten, das Olympia-Aus hingegen für die japanische Mannschaft.
Im Endklassement belegten Hans Spitzauer und Christian Nehammer den 16. Platz und zählen damit zu jenen Nationen, die sich die letzten vier Tickets für die Olympischen Segelbewerbe in Qingdao erkämpft haben.
„Das war eine der anstrengendsten Regatten, die ich jemals gesegelt bin“, resümierte ein hörbar erleichterter Hans Spitzauer, „diese letzte Wettfahrt war der reinste Nervenkrieg, ein taktischer und psychischer Gewaltakt.“ Lohn der Mühen ist die Fixqualifikation für Olympia, denn mit Rang 16 haben sich die beiden nicht nur das Nationenticket gesichert, sondern auch die vom ÖOC geforderte, noch ausständige B-Kader-Leistung erbracht.
Den Weltmeistertitel holte sich das polnische Team Mateusz Kusznierewicz/Dominik Zycki.
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