Kap Verden
Die Inselgruppe westlich von Mauretanien ist ein anspruchsvolles Segelrevier jenseits touristischer Plattheit und führt den Besucher in eine vergangen geglaubte Welt. Text und Fotos: Carl Victor
An Backbord zieht ein Bild aus der Urzeit der Erde vorbei. Zerschrundet ist der Fels und so düster, daß er sich nur von schwarz erstarrter Lava abheben kann. Sao Vicente heißt die Insel, sie ist die unwirtlichste der Kap Verden. Es gibt kein Wasser, es gibt kaum Vegetation. Dafür gibt es hier den besten Hafen des Archipels, Mindelhos Porto Grande, unser heutiges Ziel. Im hintersten Winkel finden wir guten Ankergrund. Hier könnten wir das Schiff auch unbeaufsichtigt lassen, wären da nicht Mindelhos böse Buben. Einem Segler ist gerade das Schiff ausgeräumt worden. Auch Volker, unser Skipper, hat hier schlechte Erfahrungen gemacht. "überall auf den Kap Verden sind die Leute ehrlich, nur hier und in Praia wird geklaut", warnt er uns. Schuld daran ist wohl die Armut. "Watch your dinghi", bieten die Buben am Strand an und hoffen, sich damit einige Escudos zu verdienen. Fisch ist billig. Um aber wie wir in der neuen Markthalle einkaufen zu können, braucht man schon ein fixes Einkommen, und das haben auf den Kap Verden nicht viele. Obst und Gemüse ist teuer. Kein Wunder, eignen sich doch nur zehn Prozent des Bodens als Ackerland. Portugiesisch ist die offizielle Sprache, Creole die der Marktfrauen. Ein alter Herr erbarmt sich meiner Unkenntnisse und übersetzt.
Den kompletten Artikel finden Sie in Ausgabe 9/2000.
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