Sea Ray SLX-R 350 OB

Das Sportboot steckt voller technischer Raffinessen und ist mit den neusten Racing-Außenbordern von Mercury ein echtes Geschoß

Sea Ray SLX-R 350 OB

Das Cannes Yachting Festival ist der Laufsteg für Super- und Megayachten. Nach einem 35-Fuß-Boot, quasi Tendergröße, verdreht hier kaum jemand den Kopf. Nicht so bei der Sea Ray SLX-R 350 OB, einer limitierten Rennversion des beliebten Bowriders. Zwei mal müssen wir umdrehen, weil Kollegen am Steg angelaufen kommen, um noch einen Platz bei der Testfahrt zu ergattern. Kein Problem, der Bowrider bietet Sitzmöglichkeiten für 18 Personen, da kommt es auf eine Person mehr oder weniger auch nicht mehr an.

In die Limited Edition, die anlässlich des 60. Jubiläums der US-Werft auf den Markt gekommen ist, hat Sea Ray so ziemlich alles eingebaut was gut und teuer ist: zwei 12-Zoll große Glas-Displays von Simrad, die Instrumente überflüssig machen, ein Mastervolt NMEA 2000-Ladesystem, ein upgegradetes Fusion Marine-Audiosystem mit großem Bildschirm und die von Mercury entwickelte Joystick-Steuerung für Außenborder. Metallic-Lackierung, Panele aus Sichtkarbon am Hardtop und rote Nähte bei allen Polstern sorgen für optische Akzente. Der Rumpf, der über vier Strakes pro Seite und eine 21-Grad-Aufkimmung am Heck verfügt, ist mit dem Dynamic Running Surface System, automatischen Trimmklappen, die direkt ins Heck integriert sind und die Rumpfform verändern, ausgestattet. Die größten Blickfänger sind jedoch die beiden nigelnagelneuen 450 PS starken Mercury 4.6l V8 Racing-Außenborder, die erstmals beim SLX-R 350 OB verbaut wurden.

Coolness-Faktor

Vor der Brücke, die den Nord- und Südteil der Ausstellung verbindet, hat die Sea Ray SLX-R ihren ersten großen Auftritt. Die Wartefrist auf das Öffnen der Brücke verbringen wir dank Skyhook ganz entspannt. Statt ständig aus- und einzukuppeln, hält uns das GPS gesteuerte Positionierungssystem ganz von selbst an Ort und Stelle. Wir können uns daher mit den wirklich wichtigen Dingen beschäftigen. Leider entfaltet die indirekte LED-Beleuchtung, die das Boot über und unter Wasser in nahezu diabolischem Rot erstrahlen lässt, bei Tag nicht ganz ihre erhellende Wirkung. Optisch haben wir also bereits das Maximum ausgeschöpft, aber akustisch ist durchaus noch was drinnen. Über das Mercury VesselView spielen wir mit dem Advanced Sound Control, einem Doppel-Schalldämpfersystem, und schalten vom superleisen Modus in den Sport-Mode. Es ertönt ein aus tiefster Kehle gurgelndes Blubbern, das jeden Harley-Fahrer vor Neid erblassen lässt. Spätestens nach dem Testen der Fusion-Musikanlage mit Subwoofer und Verstärker sind alle Blicke auf unseren Bowrider gerichtet.

Spaßfaktor

Dass die SLX- 350 keinesfalls nur ein Schönwetterboot ist, stellt der Bowrider dann vor Cannes unter Beweis. Ein mächtiges Tiefdruckgebiet hat eine hohe, steile Welle aufgebaut. All zu viele Boote sind an diesem Tag nicht unterwegs und wir haben freie Bahn. Der wassergekühlte, riemengetriebene 2,4-Liter-Doppelschraubenkompressor der Racing-Motoren ermöglicht eine Druckaufladung ohne verzögerte Gasannahme und wir schießen mit einer brachialen Beschleunigung über die aufgewühlte See.

Den gesamten Fahrbericht lesen Sie in der Yachtrevue 4/2020, am Kiosk ab 3. April!

Der komplette Bericht als PDF-Download:

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