Sealine SC 47
Hardtop mit Fetzendachl: Very Unbritish und keine biedere Engländerin
Dieser Rumpf ist der Rumpf aller Rümpfe, quasi die „Queen of Hulls“: Sealine rühmt sich, das größte Längen-Breiten-Verhältnis in dieser Liga realisiert zu haben, 4,48 m Breite und 14,30 m Länge sprechen eine klare Sprache. Tatsächlich sind viele Yachten dieser Länge über 20 cm schmäler, was sich naturgemäß deutlich beim Raumangebot in Cockpit und unter Deck auswirkt oder in mäßig gut begehbaren – weil schmalen – Seitendecks.
Zur üppigen Breite gesellen sich ein eher hochbordig wirkender, kantiger Rumpf und ein Hardtop mit üppiger Windschutzscheibe samt deutlichem Dachüberhang achtern. Das Tolle an dem „Hardtop“: Das Faltdach lässt sich elektrisch stufenlos öffnen und verschwindet – leider nicht ganz makellos – in der hinteren GFK-Doppelschale des Geräteträgers. Dadurch entsteht je nach Wetter ein geschütztes Cockpit mit Allwettertauglichkeit (der Heckbereich wird wie üblich zusätzlich mittels Verdeck geschlossen) oder Sonnenbrandgefahr. Das Stoffdach ist mehrlagig aufgebaut und wirkt hochwertig, dennoch muss einem klar sein, dass Textilien unter permanentem UV- und Salzbeschuss im Mittelmeer nicht ewig leben.
Sonnenplatz
Coupé mit Cabrioverdeck – das verlangt nach einer Fokussierung auf das Leben an Deck. Dementsprechend hat man neben Sitzgruppe und Sonnenliegen eine komplette Pantry mit Grill, vollwertiger Abwasch, Kühlschrank und Icemaker auf einem Niveau untergebracht. Der aufklappbare (und zur Sonnenliege umbaubare) Cockpittisch reicht fürs Drei-Gänge-Menü naturgemäß nur knapp, aber das gilt auch für jenen unter Deck.
Optimal gelungen ist der Zugang zum Thema Sonnenbaden: Sowohl an Steuer- als auch Backbord laufen die Sitzbänke in rückenfreundlichen Schrägen aus, die zum Liegen einladen, außerdem gibt es gegenüber der Pantry noch eine weitere, erhöhte Doppelliegefläche. Voraussetzung für deren Nutzung: ein nicht allzu stürmischer Steuermann, denn Haltegriffe gib es keine und der Niedergang ist gleich nebenan.
Den kompletten Artikel finden Sie in YR 6/2009. Diese Ausgabe kann online nachbestellt werden.