Najad 440 CC
Doppelter Einsatz. Die schwedische Werft stellt sich neuen Herausforderungen. Erstes Beispiel für das Umdenken ist die Najad 440, die es in zwei Versionen geben soll
Die nördlich von Göteburg auf der Insel Orust gelegene Werft ist bekannt für ihre hochwertigen, soliden und konservativen Langfahrtyachten. Seit Alfred van Wincoop 2004 die Geschicke der Werft in Hena\u00BAn leitet, weht frischer Wind durch die Werfthallen. Das erste, sichtbare Ergebnis seines Wirkens ist die Najad 440, die aus mehreren Gründen bemerkenswert ist: Oberflächlich betrachtet sieht die von Judel/Vrolijk & Co. gezeichnete Yacht wie eine typische Najad aus: weinroter Streifen, kantiger Kajütaufbau, Mittelcockpit inklusive Windschutzscheibe. Geht man in die Tiefe, fallen der scharfe Bug, das flache Unterwasser, der schlanke Kiel mit Bombe und last but not least das freistehende Spatenruder auf. Mit anderen Worten, die 440er hat den Rumpf eines Performance Cruisers, das traditionelle Decksdesign wahrt den Schein.
Bei der zum Test zur Verfügung stehenden Baunummer 1 gelang dies nicht, war offensichtlich auch nicht erwünscht. Im Gegenteil: Ein 25.000 Euro teures Kohlefaserrigg (Nordic Masts), das eine Hightech-Segelgaderobe von UK-Halsey trug, machte aus dem sportlichen Anspruch der 440er kein Hehl (serienmäßig ist ein um ein Meter kürzerer Aluminiummast von Selden mit drei Salingpaaren vorgesehen.). Dermaßen herausgeputzt setzten wir vor Ilmuiden Segel. Bei 14 Knoten Wind segelte das Schiff fast konstant 6,9 Knoten an der Kreuz. Dabei fühlte sich die Najad lebhaft an, folgte Ruderausschlägen präzise und informierte via sehr gut balanciertem Ruder über ihre Befindlichkeit. Der Unterschied zu echten Performance Cruisern lag in ihrer Fehler verzeihenden Art, Unaufmerksamkeiten des Steuermannes nicht mit sofortigem Geschwindigkeitsverlust zu bestrafen. Wer aufgrund des Carbonmastes vielleicht noch besseren Speed erwartete hatte, wurde enttäuscht, aber Wunder gibt es halt nicht.
Den kompletten Artikel finden Sie in Ausgabe 7/2006
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