Andreas Hanakamp

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Artikel des Autors

Ressort Volvo Ocean Race Blog

Persönliche Bestleistung

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2008-08-16 1245z In einer halben Stunde halsen wir um den nördlichsten Punkt unserer Reise, Yell, die nördlichste Insel der Shetlands. Ich wollte schon lange einmal hierher segeln, allerdings dann Zeit haben, die Inseln zu erkunden. Jetzt fliegen sie im Motorboot Tempo an uns vorbei und in Lee sehe ich nur braune Steilküsten. Die Seekarten zeigen jedoch jede Menge Buchten und auch Ortschaften an. Der Südost Wind bleibt uns noch weiter erhalten, in ein paar Stunden erwarten wir einen Rechtsdreher und statt des 500qm grossen A2 werden wir auf einen kleineren Reaching Spi wechseln. Es ist großartig mit einer Mannschaft von diesem Kaliber zu segeln. Jeder übernimmt Verantwortung für seinen Bereich und ist seglerisch absolut top. Wir müssen uns koordinieren und gemeinsam daran arbeiten, das Boot schneller zu segeln und wir lernen jeden Tag dazu, alles aber auf sehr hohem Niveau und miteinander. Meine Idee bei der Zusammenstellung der Mannschaft war, dass jeder an Bord jeden Tag froh ist, dass jeder einzelne mit an Bord ist. Bisher ist das gelungen, allerdings haben wir noch nicht gegen Ericsson, Puma, Telefonica und Green Dragon gesegelt. Hoffentlich können wir diesen Teamgeist auch waehrend des Rennens aufrecht erhalten. Position: 60,43.95N , 0,38.91W Speed: 16 knots, Course: 344 deg. 2008-08-17 0000z Wir jagen durch die Vollmondnacht, die 25kn am Display wirken unglaublich und werden nur durch die GPS Geschwindigkeit bestätigt und oft übertroffen. Das Wasser kreischt unter dem Schiff durch, an Deck rauscht es wie in einem Wasserfall. Dabei kommt der scheinbare Wind gerade einmal von 55 Grad, mit ihm Unmengen Gischt. 100 Meilen in vier Stunden heisst, dass 600 am Tag fallen kann. Nur nicht zu viel Welle und nicht mehr als 25kn Wind. Komme gerade von einer Stunde steuern und zeichne die Leistungsdaten des Schiffes wieder auf. Die Kombination von einem Reff mit flachem Gennaker am Bugspriet und Stagsegel kommt gut. Werde das stehen lassen solange es nur irgendwie geht, müssen wissen ob alles haelt. Position: 59,20.4N , 5,31.13W Speed: 26 knots, Course: 238 deg.









 

Aus dem Logbuch

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Zuerst ein Erratum korrigieren: Ben Reisfleisch war so gut und so viel, dass ich mich vertippt hatte als ich eigentlich Krautfleckerl schreiben wollte. Versuchen aus dem Vakuum zu kommen, das das Tief unerwarteter Weise hinterlassen hat, zumindest der Regen ist weg. Erwarten frischen Wind westlich von uns, segeln mit Code 0 in 4kn Wind. Im Boot machen sich inzwischen recht unangenehme Grüche breit, zwei Tage Nässe fördert die Entwicklung eine breiten Spektrums and Dueften. Der Wind hat wieder eingesetzt, zaghaft zu Mittag, gerade genug um den Code 0 zu füllen, nach und nach mehr für den Code 3, jetzt traumhaftes Segeln unter A2, dem 500qm grossen Zugpferd mit jeder Menge PS. Um uns herum viele orange Lichtpunkte von den Fackeln auf den Bohrinseln. Noch ist flaches Wasser und "Kosatka" zieht ihre Spur duchs Wasser wie auf Schienen. Unter Stigs Hand am Steuer verlässt der Schaumteppich am Heck den Rumpf mit 15kn, die Sprayrails tauchen den Bug in leichte Gischt. An Deck sind alle Segel in Luv weit außenbord geschlichtet, ab und zu das Knarren einer Winsch oder das Schalten der Gänge. In vier Stunden warden wir halsen und Kurs auf unseren nördlichsten Punkt, die Shetland Inseln nehmen. Nach zwei Tagen auf See hat sich eine gute Routine entwickelt, auch wir brauchen die Zeit um vom Landleben auf das Bordleben umzustellen. Wenden viel Zeit auf jetzt noch die letzten, "unwichtigen" Bereiche an Bord wie Pantry und Toilette zu verbessern. Je angenehmer unter den spartanischen Umständen, umso besser für die Moral an Bord. Danke an Sumi und Jane die uns mit der Bordverpflegung ausgerüstet haben. Eines haben die beiden aber nicht bedacht, als sie für jeden Segler an Bord individuell die Riegelkombination zusammengestellt haben. Riegel sind perfekte Tauschobjekte, ich "trade" meine Powerbars gegen Protein Bars, Stig zahlt hohe Preise für solche mit Schoko. Konnte Generator und Entsalzer reparieren und wieder in Betrieb nehmen, somit haben wir wieder Strom, Wasser und Hydraulik. Etwas bestürzend, wie abhängg moderne Boote von der Technik sind. Position: 57,30.2N , 0,29.43E Liebe Grüße Andreas









 

Verschiedene Geschmäcker

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Nach Dover weniger Wind und flaches Wasser, daher Spi gezogen, dann begann das Drama, ein Problem folgte dem nächsten. Fall ging nicht ins Schloss, Überläufer an der Schotwinsch, eine starke Böe, Boot aus dem Ruder gelaufen, Fall gebrochen und Spi im Wasser und nur mehr Teile geborgen. Zum Glück kein weiterer Schaden und keine Verletzten. Wichtiges Lehrgeld für alle, für jeden etwas Anderes, als Team bekommen wir das hin. Im Morgengrauen auf einen C9 Spi gewechselt, Speed pendelt um 20kn. Wind wird jetzt weniger, werden auf den C3 wechseln. Der erste Tag war ohne Gefriergetrocknetem, Ben hat uns Reisfleisch eingeschweißt, wie zu Hause, sensationell. Ab jetzt ändert sich beim Essen hauptsächlich die Farbe etwas. Bitte an Ben: Können wir das nächste Mal bitte Reisfleisch haben? Position: 53,52.65N , 3,17.59E









 

Ereignisreiche Nacht

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Die Strasse von Dover liegt vor uns, haben 8 Stunden gebraucht von Portland, manches Containerschiff würde sich über den Schnitt freuen. An Bord ist es sehr rumpelig und alles ist nass. Wenn sich der Bug mit 25 kn in eine Welle bohrt, lassen die Sprayrails eine Wasserwand hochsteigen, die in Sekunden das gesamte Deck überschwemmt. Auf Pirates war das solides Wasser, einen halben Meter hoch, hier ist es Schaum und ein guter Teil bleibt aussendbords. Die Wellen sind sehr steil, noch steht der Strom gegen die 40kn Westwind. In 20 min wieder halsen um auf der richtigen Seite des Fahrwassers zu bleiben. Dichter Verkehr hier bei Dover, mit Querverkehr von den Fähren. Erwarte wenig Schlaf in der Nacht. Position: 50,54.75N , 1,35.66E









 

Wellenritt

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Wir sind zu unserer Quakifikationsfahrt aufgebrochen, 35 kn Wind im Hafen, draussen mehr. Geplant haben wir England und Irland zu umrunden und eventuell eine neue Bestzeit dafür aufzustellen. Der Rekord liegt etwas über 7 Tagen. Über der irischen see liegt ein Tief mit 984hpa, das beschehrt uns kräftigen Wind und im Schnitt über 20kn Bootsgeschwindigkeit. Wir versuchen deutlichen Abstand zur Front zu halten, da wir an der Front mehr Wind und starke Böen vermuten.









 

Rekordversuch

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Interessant ein Training mitzumachen, dass ich sonst auch selbst halte. Volvo hat allen Seglern im nächsten Rennen die Teilnahme an einem modifizierten ISAF Sicherheitstraining vorgeschrieben, eigentlich logisch. Besonders war, dass wir es in einem Trainingszentrum für die Berufsschifffahrt mit Kaltwasser Sturmpool (mit Gewitter, Sturm, Nacht und Wellen), Brandlandschaft und großem Betreuerteam machen durften. Ansonst genau der gleiche Stoff wie bei den ISAF Trainings in Österreich, gleicher Zeitplan. Habe freiwillig im Kaltwasserpool mit Ölzeug statt Trockenanzug trainiert, weniger die Temperatur war das Problem, als die Kletterübungen (Bergung durch ein Frachtschiff mit Kletternetz z.B.) viel anstrengender waren aufgrund von etwa 30kg höherem Körpergewicht. Das Trainingszentrum ist beeindruckend, am Wasser in South Tyneside in der Nähe von Newcastle. Nachteil sind die acht Stunden Autofahrt von Portland. Morgen geht es um 5 in der Früh los zurück zur Basis, einen Tag Boot herrichten und dann eine Woche auf den Atlantik.









 

ISAF Sicherheitstraining

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Videoblog

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Auf hoher See

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