AIS

Was kann das automatische Identifizierungssystem – und was nicht?

Das automatische Identifizierungssystem AIS (Automatic Identification System) beruht auf einem Zusammenspiel des Funkgeräts mit der Bordelektronik, genauer mit den im Netzwerk vorhandenen GPS-Daten. Position, Geschwindigkeit und Kurs über Grund werden vollautomatisch über die vorhandenen UKW-Funkanlagen (UKW Kanal 87B/88B) zwischen Schiffen und den an Land befindlichen AIS-Basisstationen ausgetauscht. Das ermöglicht die punktgenaue Darstellung einer in der Nähe befindlichen Yacht auf Plotter und PC mit Navigationssoftware. Sogar ein Kollisionskurs wird vom Kartenplotter vorausberechnet und eine entsprechende Warnung angezeigt. Das System generiert also einen enormen Sicherheitszuwachs, da schon weit vor dem Sichtkontakt potenzielle Kollisionsgegner erfasst und dargestellt werden.
Zusätzlich zu Position und Bewegungsdaten sind je nach Programmierung folgende Datensätze verfügbar:
• Schiffsname
• Rufzeichen
• MMSI-Nummer
• Schiffstyp (Frachter, Tanker, Schlepper, Sportboot)
• Abmessungen (Länge, Breite, Tiefgang)
• Navigationsstatus (unter Motor, segelnd, vor Anker, manövrierunfähig)
• Reisedaten wie Reiseziel und geschätzte Ankunftszeit
Je nach Bootsgeschwindigkeit und Frequenzauslastung werden die AIS Datensätze in Intervallen zwischen 3 Minuten (vor Anker) und 5 Sekunden (über 23 Knoten Fahrt) übermittelt. Praktisch ist auch, dass Schiffe durch die automatisch übermittelte Schiffsposition entfällt. Oft wird auch der Schiffsname übermittelt, was die Sache nochmals vereinfacht.

Erhältliche Anlagen
Klasse A Transceiver (Sender und Empfänger) sind der Berufsschifffahrt vorbehalten und seit 2004 unter anderem auf allen Fahrzeugen über 300 BRZ verpflichtend vorgeschrieben. Rechtlich gesehen könnten auch Sportboote diese Anlagen an Bord haben. Klasse A Transceiver übertragen mit einer höheren Sendeleistung und senden häufiger als Klasse B Transceiver.
Klasse B Transceiver (Sender und Empfänger). Diese Systeme sind mit Klasse A Anlagen vergleichbar, senden aber mit niedrigerer Leistung und geringeren Update-Raten. Die Geräte sind wesentlich preisgünstiger und können von allen nicht ausrüstungspflichtigen Schiffen (Seglern, Motoryachten, Fischerbooten) verwendet werden.
AIS-Empfänger übermitteln keine eigenen Schiffsdaten, sondern empfangen lediglich Daten anderer Yachten um sie auf entsprechenden Endgeräten darzustellen.
An Land werden die AIS-Informationen von sogenannten AIS-Basisstationen empfangen, die damit den Verkehr im entsprechenden Seegebiet erfassen und auch die Übertragung von AIS-Transceivern steuern können. Kroatien hat im vergangenen Jahr seine Leuchtfeuer aufgerüstet und die Anzahl der AIS-Basisstationen an der Küste von sechs auf 15 erhöht (siehe Grafik).

Den gesamten Artikel lesen Sie in der Yachtrevue 2/2015, ab 6. Februar am Kiosk!

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