Spürbare Vorfreude

Mit dem Wechsel auf eine moderne, international verbreitete Racing-Klasse läutet die Segelbundesliga in ihrer achten Saison eine neue Ära ein

Spürbare Vorfreude

Sechs Jahre lang wurde in der Bundesliga auf Sunbeam 22.1 um Punkte und Plätze gekämpft. Dann wollte Andreas Schöchl, der neue starke Mann in Mattsee, andere Schwerpunkte bei der Entwicklung der Werft setzen und so trennte man sich im Herbst 2021 einvernehmlich und in gegenseitiger Wertschätzung. Bei der Suche nach einer Alternative stießen die Verantwortlichen rasch auf die J70, eine internationale Einheitsklasse aus dem Hause J Boat. Sie kommt nicht umsonst bei vielen Nationen als Bundesliga-Boot zum Einsatz und wird auch bei der Champions League gesegelt. „Die J70 hat viele Vorzüge und ist für den Wettkampf optimiert, das garantiert den Teilnehmern mehr Segelspaß denn je“, ist Florian Hofer überzeugt, der dem Verein Österreichische Segel-Bundesliga seit März 2019 als Obmann vorsteht und in dieser Funktion die Strategie der Event-Reihe verantwortet. Die Aktiven sehen das genau so. „Das ist ein richtig cooler nächster Schritt“, freut sich etwa Clemens Kruse, Taktiker des aktuellen Meister-Teams vom Burgenländischen YC, auf die kommende Saison, „und es ist natürlich sehr hilfreich, wenn national jene Klasse gesegelt wird, in der man sich dann bei internationalen Events messen muss. Ich glaube, dass die Bundesliga von dieser Veränderung stark profitieren wird. Man spürt, dass ein positiver Ruck durch die Szene geht und alle supermotiviert sind.“

Die Entscheidung für die J70, die in ihrem Genre mit großem Abstand die weltweit am meisten verbreitete Klasse darstellt, wurde auch vom Österreichischen Segel-Verband gutgeheißen und ihre Einführung hierzulande finanziell unterstützt. Ein weiteres Argument war die Tatsache, dass es mit Österreich-Importeur Yachtservice Gebetsroither einen starken, verlässlichen Partner gibt. Dort wurden sechs Stück bestellt, die Ende Februar in Österreich eintrafen. „Die Schiffe werden nun aufgeriggt, gebrandet und segelfertig gemacht“, schildert Florian Hofer die weitere Vorgangsweise. Betreuung und Service obliegt der Bundesliga, ebenso die Transportlogistik. „Da die Boote nun im Eigentum von OeSV und Bundesliga stehen, tun sich da natürlich neue organisatorische Aufgaben auf“, erklärt Liga-Manager Roland Regnemer, „an den Details und der Feinabstimmung feilen wir gerade.“ Erfreulicherweise klappe das Zusammenspiel von OeSV und Segel-Bundesliga sowohl auf operativer Ebene als auch zwischen dem jeweiligen Vorstand bestens, so Regnemer, und die Kooperation mit der noch jungen Klassenvereinigung laufe gleichfalls reibungslos und konstruktiv.

Stationiert ist die J70-Flotte am Attersee. Die Club-Teams können die Boote nicht beliebig chartern, es werden vielmehr regelmäßig Trainingswochenenden an unterschiedlichen Seen organisiert; ein umfangreiches Programm, das im April starten soll, ist gerade in Planung. „Zum Trainieren haben wir extra gebrauchte Segelsätze angeschafft, damit es nicht zu einem vorzeitigen und möglicherweise ungleichmäßigen Verschleiß des Renn-Materials kommt“, betont Florian Hofer.

Die gesamte Story lesen Sie in der Yachtrevue 3/2022, am Kiosk ab 4. März!

Der komplette Bericht als PDF-Download:

Spürbare Vorfreude, Seite 1 von 4 Spürbare Vorfreude, Seite 2 von 4
Spürbare Vorfreude, Seiten 1/2 von 4
Spürbare Vorfreude, Seite 3 von 4 Spürbare Vorfreude, Seite 4 von 4
Spürbare Vorfreude, Seiten 3/4 von 4

Weitere Artikel aus diesem Ressort

Ressort Regatta

Wahl-Freiheit

Regatten 2024: In dieser Tabelle finden Sie alle Regatten, die heuer in Kroatien von heimischen ...

Ressort Regatta
Wer ist der Beste seiner Klasse? Als Antwort wird nicht selten reflexartig der Gewinner der Staats- oder Österreichischen Meisterschaft genannt. In den meisten Bootsklassen wird eine Regatta im Jahr zum Titelkampf erhoben und der Sieger mit der begehrten Goldmedaille von Sport Austria ausgezeichnet. Ja, eine Staatsmeisterschaft zu gewinnen, ist nicht einfach, manchmal kommt es auch zu Überraschungen. Im Regelfall sind jedoch alle mit dem Ergebnis und dem neuen Staatsmeister einverstanden. Einem anderen Konzept folgen die Jahreswertungen. Üblicherweise vier bis sechs Schwerpunktregatten werden von der Klassenvereinigung nominiert und nach den Mindeststandards des OeSV ausgetragen. Dazu zählt zumeist auch die Meisterschaft, nicht selten mit einem höheren Faktor aufgewertet. Für viele ist der Gewinn dieser Jahreswertung mindestens ebenso wertvoll wie ein Sieg bei der Meisterschaft. Einige Klassen, beispielsweise Optimist, errechnen die Rangliste rollierend und nominieren den Jahresbesten zu einem Stichtag. Über die Wertigkeit muss nicht diskutiert werden. ­ Tatsache ist, dass eine Medaille bei der Staatsmeisterschaft nachhaltiger ist, als ein Stockerlplatz in der Rangliste. Die Veröffentlichung aller Ranglisten soll ein Beitrag zur Anerkennung seglerischer Leistung sein. Im nachfolgenden Dokument finden Sie die Bestenlisten 2023.









 

Schaulauf der Sieger

Bestenlisten 2023. Während Meisterschaften eine Momentaufnahme darstellen, spiegeln Jahreswertungen die ...

Ressort Regatta
Schlittenfahrt. Als Entschädigung für Kälte und Nässe bietet der Southern Ocean einen Adrenalinkick bei rasanten Downwind-Surfs. Sicherheit hat dabei oberste Priorität – Rettungsweste und Sicherheitsleine sind Pflicht

Gut gebrüllt

Clipper Race. Eine Regatta über den Southern Ocean ist das Ungemütlichste, das sich ein Hobbysegler antun ...

Ressort Regatta

Winterabenteuer in Punat

Die Winterpause gibt es in der Segelwelt keineswegs – im Gegenteil. Die Schweizer Segelliga und die ...

Ressort Regatta

Malta muss man mögen

Lokalaugenschein. Das Middle Sea Race gilt als eine der ­schönsten Langstrecken-Regatten der Welt. Judith ...

Ressort Regatta
Gut in Form. Nach einer durchwachsenen Saison haben Benjamin Bildstein und David Hussl bei der Europameisterschaft zu alter Stärke zurückgefunden

Jubelstimmung in Portugal

Doppel-Erfolg. Das OeSV-Team kehrte von den EM-Titelkämpfen mit einer Medaille im 49er sowie einem ...