Volvo Ocean Race, Etappe vier
Die VOR-Flotte segelt wieder in tropischen Gewässern angenehmer ist das Leben an Bord deshalb aber nicht
Au weia, das klingt aber gar nicht lustig: Die VOR-Yachten, die sich auf der Zielgeraden nach Rio befinden, haben sich in Dampfbäder des Grauens verwandelt: Hohe Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit, dazu Wind zwischen 11 und 15 Knoten. Unter Deck ist es kaum auszuhalten, denn die Luken sind allesamt dicht, damit kein Wasser eindringen kann. Die Männer an Bord sind seit beinahe drei Wochen unterwegs, im Rennmodus, wohlgemerkt, was bedeutet, dass nicht mehr als ein einziges Mal Kleiderwechseln angesagt war. Wollen wir uns das wirklich im Detail vorstellen …? Die Verpflegung dürfte auch nicht zur Stimmungsaufhellung beitragen. Auf Brasil 1 etwa sind die Snacks komplett aufgefuttert, was es noch gibt, sind gefriergetrocknete Mahlzeiten, aber die erfreuen sich bei den Seglern nicht gerade großer Beliebtheit – man vergleicht sie gerne mit Schaumgummi, sowohl was Konsistenz als auch Geschmack betrifft. Auf ABN Amro Two ist noch dazu das Gas knapp, die Frage, ob man das Zeug nicht doch zubereiten soll, stellt sich damit erst gar nicht. Die Vison eines riesigen, saftigen Steaks schwebt quasi einend über der gesamten Flotte.
Wer als erstes in den Genuss eines solchen kommen wird, ist noch nicht entschieden. Derzeit hat ABN Amro One die Nase vorn, doch die Piraten sind kaum mehr als 70 Meilen hinterdrein und segeln in günstigerem Winkel. Dahinter duellieren sich die „Kids“, wie ABN-One-Skipper Mike Sanderson die Kollegen vom Zweier-Boot nennt, mit Brasil 1, nur vier Meilen trennen die beiden Teams voneinander. Der fünfte Platz dürfte Ericsson gehören, ihr Rückstand auf den Führenden beträgt 149 Meilen. Movistar ist nach dem Zwangsstopp in Ushaia sowieso weit abgeschlagen aus dem Rennen. Vorne aber kann es durchaus noch spannend werden – der Sieger dürfte in der Nacht von Freitag auf Samstag in Rio ankommen.
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