Hebriden
All in one. Segeln auf einem Gaffelkutter in den rauen Gewässern der Äußeren Hebriden, dazwischen Klettern in der imposanten Basaltarchitektur der schottischen Inselklippen. Text: Susanne Wacker, Fotos: Ralf Gantzhorn
Die Eda Frandsen dümpelt am Pier des Hafenstädtchens Mallaig, gut 60 km von Fort William entfernt, als wir zu acht am Fährhafen eintreffen. Aus der Kombüse stemmt sich eine rundliche Gestalt mit blauen Sternenaugen im wetterroten Gesicht: Toby Robinson. Obwohl erst 24 Jahre alt, kennt er sein Schiff, einen historisch getakelten Gaffelkutter, in- und auswendig, schließlich hat er es zusammen mit Vater Allen selbst gebaut. Für eine zehntägige Expedition zwecks Erkundung der Hebriden war der Wahl-Schotte schnell gewonnen. Ungläubig beäugt er die Berge von Foto-, Kletter- und Zeltausrüstung, die wir an Bord schaffen. Umgekehrt messen unsere Blicke skeptisch den kleinen Mann mit dem großen Boot …
Endlich ist alles verstaut. Wir lassen uns in die Bedienung der bordtechnischen Einrichtungen einweisen und begutachten das Gewirr von Tauen zum Hissen und Bergen der fünf Segel. Deren Beherrschung ist entscheidend für einen erfolgreichen Törn, denn um das Boot segeln zu können, müssen alle mit anpacken.
„Two – six – heave, two – six – heave!“ schallt es auch schon im Chor, kaum dass wir ausgelaufen sind. Alle hängen an den Tauen, zerren und stemmen, bis die Arme dick werden und die Lunge keucht. Toby koordiniert die Aktion souverän vom Steuerrad aus, während Anthony, der zweite Mann an Bord, kreuz und quer hechtet, um den Bemühungen der Landratten entgegenzuwirken, die Reise durch Mastbruch vorzeitig zu beenden. Langsam nimmt ein Lappen nach dem anderen Kontur an, das Boot kippt in Schräglage, nimmt Fahrt auf und dann schwappen die ersten Wellen über das Deck. Verunsicherte Blicke, doch Toby signalisiert: Alles in Ordnung, jetzt geht der Spaß so richtig los.
Den kompletten Artikel finden Sie in Ausgabe 5/2006
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