Kroatien-News 2007
Preisspirale. Über neue Marinaprojekte, das geplante Ankerverbot der Regierung, die ehrgeizigen Pläne der Gemeinden, warum man manche Marinas besser meiden sollte und wieso man fürs Beiboot einen Führerschein benötigt. Von Luis Gazzari
Schon im kommunistischen Jugoslawien kannte man in Dalmatien nur zu gut das wesentlichste Merkmal der freien Marktwirtschaft das da lautet: Preisregelung durch Angebot und Nachfrage. Im kapitalistischen Kroatien ist das nicht anders, und so stiegen in den letzten Jahren die Liegeplatzpreise in den Marinas mit ähnlicher Dynamik wie jene in den Restaurants – rasant und völlig losgelöst vom sonstigen Preis- oder Lohnniveau. Da wie dort sind Plätze rar, das Drehen an der Preisspirale sollte also niemanden verwundern. Was viele jedoch enorm verärgert, ist die Tatsache, dass die Qualität des Angebots bei Weitem nicht mit der Preisentwicklung mithält. Ein Beispiel von vielen sind einerseits Liegeplatzverträge, die den Eignern kaum Rechte, den Marinabetreibern jedoch alle Trümpfe in die Hand geben. Andererseits wird das Land von Rechtsunsicherheit erfasst, was es einem Ausländer beinahe unmöglich macht, in Streitfällen sein Recht durchzusetzen. Im Wissen um die Schwierigkeit als Ausländer in Kroatien einen Prozess zu führen, lassen es Marinabetreiber wie lokale Charterfirmen kaltblütig darauf ankommen. So werden Kautionen mit fadenscheinigen Begründungen einbehalten, Minischäden überbewertet oder sogar schon vorher vorhandene Schäden dem nächsten Skipper erneut verrechnet. Drohungen und falsche Zeugen begleiten nicht selten solche Szenarien, in denen man sich ausgeliefert fühlt und die man ohne weiteres als Betrug bezeichnen kann.
Den kompletten Artikel finden Sie in Ausgabe 4/2007
Diese Ausgabe kann online nachbestellt werden.