Lagoon 500
Ferienhaus oder Segelyacht? Die Lagoon 500 ist beides.
Katsegeln polarisiert. Manche finden es genial, andere fad. Tatsache ist, beide Sichtweisen haben etwas für sich und sind nachvollziehbar. Hauptvorzug der Katamarane ist das Platzangebot, und das erreicht im Fall der Testyacht eine Dimension, die das Vorstellungsvermögen übertrifft. Mit der Eigentumswohnung segeln gehen? Aber sicher. Die Lagoon 500 bietet eine Grundfläche von rund 133 Quadratmetern plus Obergeschoss in Form der Flybridge, der Grundpreis von 525.000 Euro entspricht dem einer Wohnung in exklusiver Lage.
Eine Yacht, die den Abmessungen eines Eigenheimes entspricht, fühlt sich beim Segeln naturgemäß anders an als ein Monohull, die Zielgruppe ist dennoch breit gefächert. Sie erstreckt sich vom Weltumsegler bis zum Familienvater, der sich statt eines Ferienhauses einen Kat anlacht. Viel Platz, keine Lage, geringere Wahrscheinlichkeit von Seekrankheit und kaum Gejammer von nautisch unbedarften Mitseglern sind unbestrittene Vorteile. Entscheidend ist, ob man sie als solche wahrnimmt oder nicht. Die Bedürfnisse der Segler sind höchst unterschiedlicher Natur und einem ständigen Wandel unterworfen. Deshalb sollte man zumindest mit Mono- und Multihulls gesegelt sein.
Bobby Schenk beispielsweise mutierte vom langjährigen Monohullsegler zum glühenden Katamaranfanatiker. „Wenn ich mir einen Monohull ansehe, glaube ich immer, dem fehlt etwas“, philosophierte er erst kürzlich im Rahmen eines gemeinsamen Segeltörns in Malaysien. Unter Weltumseglern stehen Katamarane ja schon seit Wolfgang Hausners erstem Buch hoch im Kurs. Den Durchbruch im Mittermeer schafften sie vor rund zehn Jahren, als immer mehr Charterfirmen ihre Flotten mit Kats aufstockten. Heute haben sich Multihulls auch im Charter etabliert und ein hohes Stammkundenpotenzial, vorzugsweise Familien.
Eine komplett andere Einstellung zu Fahrtenkats hat die Gruppe der Fahrtenregattasegler. Sie schlafen bei Kornati Cup und Co. eine Woche lang zu acht auf einer Salona 37 und finden das super. Diese Klientel ist per definitionem nicht die richtige für Multihulls, es sei denn ein Familientörn mit Kleinkindern steht am Programm.
Den kompletten Artikel finden Sie in YR 8/2010. Diese Ausgabe kann online nachbestellt werden.