Salona 35
Modifiziert. So klein und schon zwei Steuerräder. Ist das wirklich sinnvoll?
Neue Besen kehren gut, das weiß man auch in der kroatischen Salona-Werft. Das gilt besonders in Zeiten, in denen punkto Yachtdesign kein Stein auf dem anderen bleibt. Der Trend zu extrem breiten Hecks und zwei Steuerrädern\u00A0 – selten auch mit zwei Rudern – ist so ausgeprägt, dass heute niemand in Europa daran vorbeikommt. Wer aus Kosten- oder anderen Gründen kein völlig neues Schiff auf den Markt bringen will, behilft sich mit einem kräftigen Relaunch bestehender. Bei Salona basieren die aktuellen Modelle 44, 41 und 38 auf den Typen 45, 42 und 37; in allen Fällen wurden zwei Räder statt einem installiert. Bei der 38er verlängerte man den Rumpf etwas und sah erstmals auch sechs Rumpffenster vor und verpasste dem Schiff durchgängig einen Feinschliff. Das Resultat kann sich sehen lassen, siehe auch YR 9/2011.
Die kürzlich vorgestellte Salona 35 basiert auf der 2008 vorgestellten 34er, die bei der EYOTY-Wahl bis ins Finale kam und über die sich der Autor anlässlich des Tests (YR 9/2009, Download auf www.yachtrevue/artikelarchiv) fast euphorisch äußerte. Vor allem das exzellente Ruderfeeling und die Leichtigkeit, mit der sich die Yacht dirigieren ließ und auf Böen ansprach, wurden lobend erwähnt, weshalb man gespannt sein durfte, wie sich das Schifferl nunmehr mit zwei Steuerrädern anfühlen würde. Die Bauqualität, mit der sich die nunmehr seit zehn Jahren bestehende Werft Salona Yachts (früher AD Boats) einen hervorragenden Namen gemacht hat, wurde ebenfalls positiv bewertet. Salona ist keine Billigwerft, die Rümpfe sind steif und kompakt, Kiel und Rigg mit einem großen Niroskelett verbunden; außerdem setzt man an stark belasteten Stellen nunmehr Karbonlagen ein um die Steifigkeit zu erhöhen. Das alles hat seinen Preis, aber die Qualität spürt man bei Starkwind – und bei Grundberührungen, von denen es mit den Salona 37 bei Regatten einige gab. Nicht, dass diese gänzlich ohne Schäden abliefen, aber im Vergleich zu Billigprodukten waren die Folgen harmlos.