Mecklenburgische Seenplatte
Weites Wasser, reizvolles wie vielfältiges Revier
Viel Wasser, wenig Menschen. Gute Kombi für Erholung Suchende. Über tausend Seen sind in Mecklenburg durch Flüsse und Wasserstraßen miteinander verbunden und bilden eine der größten zusammenhängenden Seenlandschaften Europas, sichelförmig streckt sie sich von Brandenburg aus gen Norden. Gleichzeitig ist die Region mit nur 78 Einwohnern pro Quadratkilometer so dünn besiedelt wie keine andere in Deutschland. Hier steigt man sich nicht auf die Zehen. Und hier hat man die Wahl. Im Zug der Lemminge mit dem Hausboot auf vorgegebener Route einen Kanal entlang zuckeln und sehnsüchtig auf das kühle, aber verschmutzte Nass schielen? Nicht in diesem Revier. Abbiegen und Entdecken erlaubt, ausgiebig Baden ebenso, denn der Abwassertank ist Vorschrift.
Eingeschränkt wird die große Freiheit lediglich durch die Frage nach einer Lizenz. Bis vor rund zehn Jahren galt im gesamten Gebiet Führerscheinpflicht, ein Umstand, der dem Wassertourismus nicht gerade dienlich war. Also besann man sich und gab Teile der Wasserstraßen in Mecklen- und Brandenburg frei. Zwar braucht man für stark befahrene, schwierige Reviere, etwa um Berlin, Brandenburg oder Potsdam, nach wie vor zumindest den Sportbootführerschein Binnen (Österreicher benötigen dort laut Vercharterer das Schiffsführerpatent 10 m), andere interessante Abschnitte der Mecklenburger Seenplatte erschließen sich seither aber für jedermann, also auch für Nicht-Führerscheinbesitzer. Als einzige Auflage blieb die so genannte Charterbescheinigung: Nach ausführlicher theoretischer und praktischer Einweisung erhalten die Kunden vom Vercharterer ein auf die Dauer des Törns befristetes Dokument, das an Bord mitzuführen und auf Verlangen vorzuweisen ist; es gilt für Hausboote und Motoryachten bis zu einer Länge von 15 Metern, sofern diese nicht schneller als 12 km/h fahren können. Wir sind in Deutschland – ein bisschen Schein muss sein …
Den kompletten Artikel finden Sie in Ausgabe 7/2011.