Hüftgold

Ausgereizt. Die Yachten werden breiter und breiter, Dufour war und ist in dieser Hinsicht Vorreiter. Es stellt sich allerdings die Frage, wann der Zenit dieser Entwicklung erreicht ist

Designtrick. Riesige Rumpfluken und ein mehrfach gebrochener Freibord verleihen der voluminösen und hochbordigen Yacht ein ansprechendes Äußeres

Designtrick. Riesige Rumpfluken und ein mehrfach gebrochener Freibord verleihen der voluminösen und hochbordigen Yacht ein ansprechendes Äußeres

Jahr für Jahr überraschen die Werften mit diversen Neuentwicklungen. Das freut nicht nur die Kunden, sondern auch die Yachttester, weil sich darüber interessanter schreiben lässt, als über eine modifizierte Kopie des Vorgängermodells. Die zum Katamaran-Hersteller Fountaine Pajot gehörende Dufour-Werft, die durch die Fusion nach Beneteau zum zweitgrößten Hersteller weltweit aufgestiegen ist, sorgt in dieser Hinsicht regelmäßig für einen Wow-Effekt, zuletzt mit der Dufour 41. Konstrukteur Umberto Felci hat bei den jüngeren Modellen bereits angedeutet, wohin die Reise geht: Die Rümpfe werden breiter, verjüngen nach achtern hin gerade Mal um fünf Zentimeter und damit die Yacht an der Kreuz stabil Kurs hält (und nicht anluvt), spendiert man dem Bugbereich ebenfalls ordentlich Volumen. Dieses Konzept wird mittlerweile von allen Werften bei Neuerscheinungen umgesetzt; zu den Vorreitern zählen Dufour 41, Bavaria C42 und Hanse 410 mit einer Maximalbreite von 4,30 Metern. Umberto Felci ging aber noch einen Schritt weiter und machte den Vorschiffsbereich der Dufour 41 so voluminös, dass sich im Vorschiff zwei nebeneinander liegende Kajüten mit Doppelkoje ausgehen – ein Novum in der 12-Meter-Klasse.

Innovationskraft

Das Ausmaß, in dem die Yachten an Hüftumfang zunehmen, ist verblüffend. Mehr geht eigentlich nicht, denkt man sich Jahr für Jahr, doch ein bisserl was geht immer noch. Die Inspiration dazu kommt aus dem Regattasport. Als Vorbilder fungieren Open60, Class40 oder Mini650, die aus der Vogelperspektive wie Bügeleisen aussehen, manche verfügen zudem über eine superbreite, löffelartige Nase, den so genannten Scowbug. Dieser ermutigte die Konstrukteure, auch den Fahrtenyachten ein megavoluminöses Vorschiff zu verpassen, wenn auch mit anderer Intention: Entscheidender Mehrwert sind, wie oben erwähnt, zwei gleichwertige Kajüten im Bug. Das macht sich im Chartergeschäft bestens und freut auch die Eigner.
Interessanterweise sehen diese Yachten nicht künstlich aufgeblasen, sondern eher sportlich aus, erinnern sie doch in ihrem Auftreten weniger an eine schwerfällige Charterkiste, als an eine domestizierte Class40. Felci bediente sich bei der Gestaltung der Dufour 41 zudem einiger Tricks.

Den gesamten Fahrbericht lesen Sie in der Yachtrevue 1/2024, am Kiosk ab 2. Jänner!

Der komplette Bericht als PDF-Download:

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