Schneids o!!!
Die Fleetrace Wettfahrten fanden durchwegs bei gutem Wind statt. Ablandiger Wind zwischen 12kn und 25kn sorgte für Temperaturen um die 37°, Sicht von einer halben Meile und Sand zwischen den Zähnen.
Mit dem flachen Wasser und dem pendelndem Wind kamen wir sehr gut zurecht, meist reihten wir uns an der ersten Luvboje zwischen 3. und 6. Platz ein.
Tommy Czajka der diesmal die Gennakerschot übernahm, dirigierte das Boot am Vorwind am optimalen Winkel was uns meist einen Vorteil verschaffte.
Clemens Kruse schaffte es das die richtige Seite von Gate oder Ziel 16 von 18-mal richtig anzusagen. Eine deutliche Steigerung zu unserer bisherigen Performance.
Unser Speed war in allen Rennen sehr gut und wir konnten auch nach mittelmäßigen Starts bis zur Layline überleben. Es freut mich natürlich das sich andere Teams für unsere One Segel zu interessieren beginnen.
Wie man an den Ergebnissen sieht war nicht alles Eitel Wonne. In der ersten Wettfahrt fand ich nicht sofort in den richtigen Windrhythmus was mit einem Ledero an der Luv bestätigt wurde. Ich freundete mich aber immer mehr mit dem Wüstenwind an und teilweise gelangen mir wind und feldtaktische Kreuzen die mich an meine besten Solingzeiten erinnerten. Rene brauchte ein bisschen um sich an den anderen Trimmstil von Karlo Kuret, unserem Großschottrimmer für diese Serie, zu gewöhnen was im Laufe der Serie immer besser gelang.
Leider hatten wir zwei Materialschäden die uns jeweils weit zurückwarfen. Der Fockfallschäkel von Tylaska brach in der Mitte der zweiten Kreuz und wir mussten die Fock mit dem Spifall setzten. An der Luvboje hieß das natürlich abfallen, Fock runter, Spifall umhängen, Gennaker rauf. Gleichbedeutend mit zwei Booten die mit 17kn an einem vorbei fliegen.
Leider musste ein Gennaker sein Leben lassen. Nachdem er schon beim Setzten einen ziemlichen Riss hatte überlebte das Segel den ersten Ruck beim dicht nehmen nicht. Wir tauschten auf der abschließenden Vorwind den Gennaker mit der Jausenbox und fuhren einen gemütlichen 9..
Schon in unserem Match gegen Artemis, das wir übrigens für uns entscheiden konnten, musste ich nach einem Überläufer in der Halse das Kommando „schneids o“ geben. Man kann sich vorstellen dass bei einem Halsenduell mit Terry Hutchinson die Lautstärke dementsprechend ist.
Weitere zwei Mal musste Marcus das Messer zücken um der Gennakerbergeleine Herr zu werden. Nachdem das Messer nur nach Befehl des Steuermannes gezückt werden darf musste ich das oben genannte Kommando wiederholen. Karlos Frage:“what mean’s Scheise?“ verlieh der Situation eine gewisse Satirik (Karlo ist Kroate).
Alles in allem können wir mit unserer Leistung recht zufrieden sein. Nur 5 Punkte hinter dem 5. Platz und mehrere gute Einzelergebnisse.
Ich hoffe dass wir am Traunsee eine ähnliche Leistung liefern können und freue mich schon auf eure Anfeuerungsrufe.
Liebe Grüße
Christian Binder
Nähere Infos zum RC44 Austria Cup gibt es unter www.rc44.at