Neuanfang in Palma
Die heimische Segel-Elite bereitet sich auf die kommende Saison vor
Heute, am 19. Dezember 2012, startet die 37. Auflage des Christmas Race, die für acht olympische Disziplinen und drei ISAF-Jugendklassen ausgeschrieben ist. Der OeSV entsendet heuer mit Bargehr/Mähr und Vadlau/Ogar lediglich zwei 470er-Teams nach Nordspanien. Während die Vorarlberger die Teilnahme am Medal Race und damit einen Top10 Platz anstreben, will sich Vadlau bei ihrem Regattadebüt mit der 30-jährigen Polin Jolanta Ogar nicht festlegen. Die Jugend-Olympiasiegerin, die während ihrer Grundausbildung beim Bundesheer die Schule mit gutem Erfolg abgeschlossen hat, spricht von einer ersten Standortbestimmung, nach der die weitere Weichenstellung erfolgt.
Der Rest des OeSV-Kaders ist anderweitig beschäftigt:
Benjamin Bildstein und David Hussl haben ihre Bewährungsprobe noch vor sich. Die 49er-Neueinsteiger geben ihr Regattadebüt im kommenden Jänner vor Miami, zuletzt trainierte das Duo unter der Anleitung von OeSV-Coach Ivan Bulaja vor Split. Dort ist auch Eva Maria Schimak auf dem Wasser. Die 26-Jährige, die von der Vorschot an die Pinne gewechselt ist und in der olympischen Klasse Laser Radial durchstarten möchte, wird von Mate Arapov trainiert. Die OeSV-Nacra Teams sind seit einer Woche in Palma stationiert und kehren am 19. Dezember aus Spanien zurück. Der Heimaturlaub dauert 18 Tage, anschließend geht es wieder retour auf die Baleareninsel. Aktuell haben beide Teams mit enormen Materialverschleiß zu raufen, besonders der Katamaran von Thomas Zajac und Tanja Frank ist laut Eigendefinition „eine Baustelle“. Nachdem bereits ein Schwert und Ruder gebrochen war, ging gestern auch der Mast in die Knie. Aufgrund von Lieferproblemen ist fraglich ob für die kommende Einheit rechtzeitig Ersatz aufgetrieben werden kann.
Nico Delle Karth und Niko Resch haben sich die letzten zwei Monate mit dem Motte-Training fit gehalten, nebenbei ist Delle Karth im Renntempo über den Atlantik gesegelt und hat Geschmack an weiteren Offshore-Herausforderungen gefunden. Der 49er wird im kommenden März aktiviert, anschließend folgt der Einstieg in die Europacup-Serie. Matthias Schmid und Florian Reichstädter kehren vor Miami in den Regatta-Zirkus zurück, beim US-Weltcup werden auch Bargehr/Mähr, Vadlau/Ogar sowie Bildstein/Hussl Segel setzen. Sylvia Vogl, die sich die Rümpfe mit Thomas Czajka teilt, steigt wie das Duo Zajac/Frank vor Palma in den Weltcup ein.
Stimmen:
Lukas Mähr:
„Wir sitzen seit Oktober regelmäßig im Boot und haben sehr gut trainieren können. Zuletzt haben wir unter der Anleitung von Matthias (Schmid) ein Techniktraining am Gardasee absolviert, wo richtig viel weiter gegangen ist. Wir fühlen uns sehr wohl und sind gespannt, wie wir in Palamos zu Rande kommen. Die Konkurrenz ist schwer einzuschätzen, es fehlen einige Top-Teams, dafür sind eine Menge Newcomer an der Linie. Wir wollen auf jeden Fall ins Medal Race segeln.“
Lara Vadlau:
„Wir haben zuletzt in Split und dann mit den Burschen am Gardasee trainiert, die Abstimmung mit Jolanta wird immer besser, jetzt werden wir sehen was tatsächlich funktioniert und was noch zu verbessern ist. Ich bin sehr gespannt und freue mich auf die Regatta.“
Thomas Zajac:
„Es ist frustrierend wenn dir das Boot unterm Hintern wegbricht und du ständig etwas reparieren musst. Wir kommen nicht auf die geplanten Wasserstunden, zudem scheint es nicht so leicht in den nächsten drei Wochen einen neuen Mast zu bekommen.“
David Hussl:
„Wir haben in den letzten zwei Monaten mit Ivan Bulaja in Zadar und Split trainiert und einen Crashkurs im Skiffsegeln hinter uns. Die Standfestigkeit ist noch nicht am Punkt, aber wir überleben und gewinnen an Selbstvertrauen. Die Herausforderung ist groß und macht trotz der Kälte sehr großen Spaß. Wir müssen Palamos leider auslassen, da unser Boot nach Mimai unterwegs ist, umso mehr freuen wir uns auf das Trainingslager und den Weltcup in Übersee.“