Karbonrodel wieder unterwegs
Der Saisonauftakt für das RC44 Team Austria konnte nach Transportpannen und Wetterkapriolen erfolgreich über die Bühne gehen. Die gesamte Crew, die auch die erste Regatta in Cagliari (ITA) bestreiten wird, traf sich wie schon im Dezember des Vorjahres in Ebensee zum ersten Wassertraining.
Am Freitag wurde das Boot im Eiltempo innerhalb eines Tages aufgebaut - eine Meisterleistung, vollbracht von einem 5-köpfigen Aufbauteam unter Koordination unseres Bootsmannes. Die Einstellung der neuen Trimmleinen sowie das Mastsetup übernahm die Crew am Samstag in der Früh. Gegen 11 Uhr setzte kräftiger und Gott sei Dank warmer Föhnwind ein, der im Laufe des Tages mit Spitzen um die 20 Knoten über den gesamten Traunsee pfiff. Nach ersten Trimmschlägen und Feinjustierungen begannen wir mit Manövertrainings in der Bucht von Ebensee, bevor wir für einen Trimmschlag nach Gmunden segelten.
Kurz vor Gmunden begegnete uns ein Starboot. Das weiße Polyesterschiff wirkte gegen unsere ca. 18m hohe Karbonrodel (wir kamen mit 17 Knoten Bootsgeschwindigkeit daher) wie ein Opti (ist ja auch fast so eckig J ). An Land liefen Leute zusammen und fotografierten unsere RC44. Dabei entstanden bestimmt sensationelle Aufnahmen mit tiefverschneiten Bergen im Hintergrund. Positive Resonanz gibt es aus den umliegenden Ortschaften – das Boot fällt jedenfalls auf und es freut uns, dass die Masse an Segelbegeisterten immer weiter wächst.
Vor dem Frühstück des zweiten Trainingstages bat Armin, unser Fitness- und Sportextperte, zur Abwaage. Im Dezember überschritten wir das maximal zulässige Mannschaftsgewicht von 680kg noch deutlich. Nach dem fleißigen Wintertraining der gesamten Crew hat sich das „Übergewicht“ auf überschaubare 5kg verringert. Somit steht dem einen oder anderen Stück Osterschinken (oder Schokohasen für mich) nichts mehr im Weg.
Am Sonntag lagen die Temperaturen nur knapp über null. Diese Bedingungen nutzten wir für Start- und Kleinraummanövertrainings, bei dem der Crew allerhand abverlangt wird. Hauptaugenmerk lag dabei auf Beschleunigung, schnellem Wenden und Halsen sowie der sauberen Annäherung zur Startlinie um diese mit Top-Speed zu überqueren. Im Anschluss an das 2-tägige Training wurde das Boot von der Crew kranfertig gemacht und zu Wochenbeginn auf den Container verladen.
Vor dem ersten Wettkampf wird das Boot an die aktuellen Klassenbestimmungen angepasst und von unserem Bootsmann, Florian Leitner, und mir, Mitte April in Sardinien segelfertig gemacht. Dann bleiben noch 4 Trainingstage bevor unser Team mit Christian Binder am Steuer das erste Matchrace gegen internationale Konkurrenz bestreitet. Im Anschluss steuert Schiffseigner Rene Mangold im Fleetrace.
Der Event in Sardinien (ITA) findet von 22. bis 26. April statt und ist der zweite Teil der RC44 Champions Tour. Diese Regatta ist zugleich das Debüt des Österreichischen Segelsyndikats in dieser internationalen Klasse.
Wir freuen uns bereits auf diese Herausforderung und werden laufend berichten. Das Team kommt bereits am zweiten Maiwochenende zurück an den Traunsee um sich auf den Austria Cup (25. bis 30. Mai) vorzubereiten.
Liebe Grüße
Stefan Glanz – Trimmer RC44 Team Austria
Bilder von Wolfgang Michaelis