Windkapriolen am Traunsee

RC44: Bei schwierigen Verhältnisse verloren die Österreicher an Terrain

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Sea Dubai in Front, dahinter die Österreicher und Team Cereef

Sea Dubai in Front, dahinter die Österreicher und Team Cereef

Einmal von Gmunden nach Ebensee und zurück, das ganze bei knapp 9 Knoten Wind und einer Maximaltemperatur von 8 Grad – mit dem Langdistanzrennen wurde der vierte Tag beim RC 44 Austria Cup am Traunsee eröffnet. Trotz einer Gesamtstrecke von 16 km blieb das neun Boot starke Feld über lange Strecken dicht beisammen, einzig die Pechvögel von gestern, Sea Dubai, konnten sich auf den letzten Metern vor der Ziellinie von der Konkurrenz absetzen und das Rennen für sich entscheiden. Im Zwischenklassement bedeutet das am Ende des Tages einen Vorstoß vom Schlusslicht vor auf Rang 5. Dahinter matchten sich Dean Barker’s Artemis, Russell Coutts’ BMW Oracle Racing, die Match Race Gewinner Team Aqua und No Way Back bis zuletzt um die Plätze. Ein starker Schlussangriff von Steuermann Maciej Nawrocki beförderte die polnische Organika-Crew vom letzten Platz an der Wendemarke in Ebensee noch vor auf den sechsten Rang. Die Österreicher landeten auf Platz acht.

„Auf der Langstrecke waren wir zu aggressiv unterwegs und haben nicht rechtzeitig den Sack zugemacht, soll heißen, dass wir unsere gute Position nicht verteidigt, sondern auf Angriff gefahren sind“, gab sich Mangold selbstkritisch.

Im Race nach dem Langstreckenrennen geigte das Team rund um Schiffseigner René Mangold und Taktiker Christian Binder zunächst groß auf und ging als Erste um die Wendemarke. Im Anschluss gerieten die Österreicher allerdings, so wie auch Sea Dubai und BMW Oracle Racing, in mehrere Windlöcher und querten schließlich als siebtes Boot die Ziellinie. „Die derzeitigen Bedingungen sind eine enorme Herausforderung für uns alle, der Wind dreht hin und her und ist absolut nicht vorhersehbar, wir genießen hier keinerlei Heimvorteil“, erklärt Binder, an Bord für die Taktik verantwortlich, „was die Bootsgeschwindigkeit betrifft, sind wir in den Top 3 dabei. Richtung und Stimmung stimmen.“ Noch schlimmer endete die Wettfahrt für Artemis (SWE), die auf der letzten Vorwind vom ersten auf den letzten Platz zurückfielen.

Tagesrennen Nummer drei musste aufgrund des ausbleibenden Windes verkürzt werden, genau zu jenem Zeitpunkt, als die Crew auf der Oberösterreich im Begriff war, zwei Positionen gutzumachen und auf den vierten Rang vorzustoßen. Am Ende blieb Rang sechs und die Gewissheit, am richtigen Strang zu ziehen.
Für einen weiteren Tag in der Freiluftarena zahlreicher America’s Cup Kaliber sind Österreichs Neun gerüstet und bereit, die Herausforderung erneut anzunehmen. Mangold und Binder sind sich einig: „Ein wenig länger noch vorne mithalten und wir liegen im guten Mittelfeld. Wir hoffen natürlich auf günstigere Verhältnisse am letzten Tag, sind aber auf jeden Fall voll motiviert es mit den großen Namen der Szene aufzunehmen.“

Nach zwei Tagen Match Race und zwei Tagen Fleet Race stehen für den morgigen letzten Tag des RC 44 Austria Cups noch vier abschließende Wettfahrten auf dem Programm. Mit der Siegerehrung um 16.30 Uhr findet der RC44 Austria Cup seinen feierlichen Abschluss auf der Gmundner Esplanade.

Zwischenstand nach fünf Wettfahrten

1. Now Way Back (NED 18) 19
2. Ceeref (SLO 11) 21
3. Team Aqua (UAE 440) 21
4. Artemis (SWE 44) 23
5. Sea Dubai (UAE 77) 30
6. Team Organika (POL 14) 30
7. BMW Oracle (USA 18) 30
8. Team Austria (AUT 44) 36
9. Puerto Calero (ESP) 46

www.traunseewoche.at

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