WSG Tag 2
Zajac/Czajka weiter in Hochform, zwei Top-Drei-Plätze für die Damen
Auch am zweiten Tag der World Sailing Games strahlte die Sonne über dem Neusiedler See und wehte der Wind aus Nordwest, allerdings mit etwas weniger Power als gestern.
Und wie gestern waren Thomas Zajac und Thomas Zajac das Team des Tages. Mit den Rängen 2 und 3 liegen sie nun als bestplatzierte Österreicher im Zwischenklassement auf Platz zwei, vor ihnen nur die Briten Andy Walsh/Ed Barney, die Bronzemedaillengewinner der Formula-18-WM.
Die Doppelolympiasieger Roman Hagara und Hans Peter Steinacher sicherten ihren Weg ins Finale mit den Rängen 4 und 8 ab und liegen im Zwischenklassement an 8. Stelle. „Jetzt haben wir noch die Möglichkeit zu testen und das nötige Feingefühl zu entwickeln“, gab sich Roman Hagara gelassen. Vorschoter Steinacher ergänzte: „Wenn wir an uns arbeiten und in den kommenden sechs Wettfahrten die Fehler reduzieren, wird die Qualifikation kein Problem sein.“
Aufsteigend die Formkurve für Florian Kohout und Jürgen Brandstötter im 49er. Mit den Rängen 2, 10, 2 verholten sie sich im Zwischenklassement auf Rang 13. „Wir sind im Gegensatz zu gestern konzentrierter und mit konservativer Taktik gesegelt“, erklärte Kohout seine Erfolgsstrategie, „in der fünften Wettfahrt sind wir zwar wieder in alte Fehlermuster zurückgefallen und haben dafür bezahlt, dafür lief das sechste Race wieder nach Wunsch.“
Schief lief hingegen der Tag für das zweite österreichische 49er-Team, das sich der Qualifikationsmühle unterziehen muss: Christoph Sieber, der sich bei der gestrigen Kenterung eine Rippenprellung zugezogen hatte und dementsprechend gehandicapt war, und sein Vorschoter Florian Kruse wurden in der ersten Wettfahrt wegen Frühstarts disqualifiziert, vor der zweiten Wettfahrt zog sich der Mistral-Olymipasieger ein stark blutendes Cut an der Stirne zu und ging erneut zu früh über die Linie. Diesmal segelten die Österreicher zurück und retteten sich nach einer Aufholjagd noch auf Rang 7. Ein sechster Platz in der dritten Wettfahrt sorgte zwar für einen versöhnlichen Abschluss, dennoch resümierte Sieber leicht angeschlagen:
„Diesen Tag vergessen wir, hoffentlich geht es morgen wieder besser.“ Im Zwischenklassement liegen Sieber/Kruse auf dem 9. Platz.
Erfreuliches gibt es hingegen von den Damen zu vermelden: Sonja Zelinka und Christine Moser sicherten sich am Hobie 16 in der vierten Wettfahrt einen dritten Platz, Nicole Eder ging am Laser Radial bei der dritten Wettfahrt in ihrer Gruppe als zweite über die Ziellinie. Zelinka ist übrigens sowohl als Sportlerin als auch Seglerin an den WSG beteiligt: Die Künstlerin stellt ihre Öl- und Acrylbilder im Race Village in Weiden aus.
Ein erstes Erfolgserlebnis gab es für die österreichischen Teamsegler: Nach 61 Durchgängen feierten Angelika Stark/Eva-Maria Schimak und Freddy Lang/Barbara Czajka ihren ersten Sieg, und zwar gegen das deutsche Team.
Am Neusiedler See vor Ort war übrigens Sven Christensen, der Organisator der Kieler Woche, einem der größten Segelevents der Welt. Sein Kommentar zum Format der WSG, bei dem die Boote den Teilnehmern zur Verfügung gestellt werden: „Das Spannende an dieser Form der Austragung ist, dass die Karten für die Segler jeden Tag neu gemischt werden und es keinerlei Materialvorteile gibt. Ein Modell für Kiel ist das aber nicht. Diese Regatta findet jedes Jahr statt und es ist kaum möglich Jahr für Jahr die entsprechenden Sponsorengelder aufzutreiben.“
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