Schritt aus dem Schatten
Die ehemalige Industriestadt Sibenik befindet sich im Wandel. Ein türkischer Konzern investierte 45 Millionen Euro in Superyacht-Marina und Luxus-Hotel
Sibenik erschließt sich nicht auf den ersten Blick. Ob man per Auto über die Küstenstraße oder per Yacht über den 2,5 Kilometer langen Kanal Sv. Ante kommt, ins Auge fallen zunächst graue Fabrikgebäude und gleichförmige Wohnblöcke, die sich als unansehnlicher Gürtel um den historischen Kern legen, sowie der reizlose Gewerbehafen. Die Vergangenheit als Industrie- und Arbeiterstadt lässt sich nicht leugnen, doch ebenso deutlich ist Veränderung spürbar. Sibenik gilt in Kroatien als besonders aufstrebend, man will das staubige Image korrigieren und sich als touristisches Highlight und Anlaufhafen für Kreuzfahrtschiffe positionieren. Tatsächlich ist die wunderschöne, terrassenförmig auf einem Kalkfelsen angelegte Altstadt einen Besuch wert, ebenso wie die zum Weltkulturerbe der UNESCO zählende Kathedrale des Heiligen Jakob, deren Dach aus einem Gewölbe aus freitragenden Steinplatten besteht.
Die Bemühungen der Stadt sind unübersehbar und ziehen ausländische Investoren an. So ließ die türkische Dogus Group, die Wassersportlern durch ihr Engagement im Nautik-Bereich ein Begriff ist (siehe auch Kasten), in den letzten Jahren 45 Millionen Euro in Sibenik. 2009 stieg sie mit 20 % in die bereits bestehende Marina NCP ein, 2012 wurde diese komplett übernommen. Ebenfalls 2012 wurde ein von Dogus neu erbauter Marina-Teil eröffnet, der 79 Liegeplätze für Yachten zwischen 30 und 140 Metern bietet und entsprechend hochwertig ausgestattet ist. Die D-Marin Mandalina Marina, wie der offizielle Name lautet, ist die einzige Destination für Superyachten in Kroatien sowie die einzige kroatische Marina, die von der Yacht Harbour Association in London mit dem Höchstwert von 5 goldenen Ankern prämiert wurde. Außerdem heimste sie diverse Auszeichnungen ein, darunter den von der American Academy of Hospitality Services vergebenen Five Star Diamond Award.
Das zieht bei der betuchten Kundschaft. Die Belegzahlen der Superyacht-Marina würden seit 2012 stetig steigen, das Feedback sei ausgezeichnet, erzählt Marina-Direktor Artun Ertem.