Charter-Spezial

Urlaub. Mit Kindern auf Segeltörn? Hat seine Tücken. Kann aber ein Erlebnis sein, von dem die ganze Familie nachhaltig profitiert – richtige Vorbereitung und Einstellung vorausgesetzt. Von Judith Duller-Mayrhofer

Die Wahrheit wird Ihnen nicht schmecken. Eine Yacht ist kein kindgerechtes Urlaubsdomizil. Zu wenig Auslauf, zu viele Verbote. Eine Reihe von Gefahren und Unannehmlichkeiten. Ferien zwischen Fadesse und Überforderung. Deshalb fahren vernünftige Eltern mit ihren Sprösslingen auf einen Bauernhof in der Steiermark oder an einen Sandstrand, der an badewannenwarmes Wasser grenzt. Das erschließt sich von selbst, das braucht man keinem Kind schmackhaft machen.
Na fein; und jetzt? Den geliebten Törn, die wunderbaren Wochen auf dem Wasser opfern? Die Brut zu Großeltern oder Pfadfinderlager abschieben, während man selbst die Segel hisst? Im Dilemma zwischen Selbstaufgabe und Schuldgefühl verreiben?
Halt. Die Wahrheit hat zwei Seiten. Stimmt, eine Yacht ist kein kindgerechtes Urlaubsdomizil. Aber mit Kindern auf Törn zu gehen, ist mehr als Urlaub, es bieten sich wertvolle Chancen, die wir im Alltag kaum mehr finden. Weil die Familie auf engem Raum miteinander auskommen muss. Weil Mama und Papa in neuen Rollen und ungewohnten Situationen erlebt werden. Weil Lernen mit allen Sinnen stattfindet. Weil die Natur, nicht das Animationsprogramm des All-inclusive-Clubs den Takt vorgibt. Nirgendwo sonst verbringen Menschen ihre Zeit intensiver miteinander als auf einem Schiff. Nähe, Verbundenheit, Vertrautheit, das wünschen sich die Großen und die Kleinen gleichermaßen. Wird gemeinsam gesegelt, die Landleine ausgebracht, die Insel erforscht, eine stürmische Nacht vor Anker überstanden, entsteht es von selbst. Vernunft ist gut. Pralles, echtes Leben ist besser.

Den kompletten Artikel finden Sie in Ausgabe 12/2008
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