Duell der Damen in Kiel
Die neue Matchrace-Olympiaklasse Elliot 6m feiert Europa-Premiere
Die Kieler Woche (20. bis 28. Juni) ist die erste Großveranstaltung im Rahmen des ISAF-Sailing World Cups, bei der Seglerinnen in der neu gekürten Olympische Bootsklasse Elliot 6m im Matchrace an den Start gehen können. Dieser Ankündigung war ein wahrer Organisationsmarathon vorausgegangen. Denn die ISAF hatte der Elliot 6m 2008 zwar den Status einer olympischen Damenklasse für die Disziplin Matchrace verliehen, doch Boote gab es bislang nicht – die müssen erst einmal gebaut werden.
Diverse andere Veranstalter hatten das Matchrace wegen der extrem hohen Kosten (Bereitstellung der Boote) und Planungsunsicherheit (kaum Meldungen) frühzeitig abgesagt, und so werden sich weder bei der Princesa Sofia Regatta vor Palma (Spanien) noch der Semaine Olympique Francaise Hyères (Frankreich) Damen auf olympischem Niveau duellieren. Auch die Delta Llyod Regatta in Medemblik (Niederlande), dritte Station des ISAF Sailing World Cups in Europa, hält sich bislang bedeckt.
Nur die Kieler Woche im Juni und Weymouth (Großbritannien) im September preschen vor: „Wir haben über einen Monat lang alles in Bewegung gesetzt, was möglich war, und können Dank der Unterstützung von DSV und ISAF das Matchrace der Frauen in der Elliot 6m ausschreiben“, freut sich Kieler Woche-Organisationsleiter Jobst Richter.
Um die Kosten zu decken, müssen die Meldegelder allerdings entsprechend angepasst werden. 3800 Euro kostet die Teilnahme pro Crew bei zwölf Meldungen, 2950 Euro bei 16 Meldungen und 2100 Euro bei 24 Meldungen.
Horrende Summen?
„Der olympische Segelsport geht neue Wege. Die Crews reisen nur an und setzen sich ins gestellte Boot. Damit fallen alle Transportkosten für die Teilnehmer weg, und die Kosten wechseln 1:1 zum Veranstalter“, so Richter. Und weiter: „Um planen zu können, müssen wir rechtzeitig Bescheid wissen. Daher wurde der Meldeschluss für die Elliot auf den 27. April vorgezogen“, erklärt Richter.
Das Zeitfenster ist dennoch sehr eng. Laut Planung werden am 3. Juni zwei Container mit insgesamt acht Booten in Hamburg erwartet, man will alles daran setzen, dass die Boote rechtzeitig in Kiel sind. Die Segel dazu sind bestellt, und Konstrukteur Greg Elliot und ein weiterer neuseeländischer Bootsbauer werden persönlich in Kiel vor Ort sein, um den Aufbau vorzunehmen.
„Wir können jetzt nur warten. Zunächst müssen die Meldungen der Seglerinnen rechtzeitig eingehen, danach die Elliots rechtzeitig in Europa sein“, hofft Richter auf eine gelungene Premiere der Elliot 6m in Kiel.
Geplant ist das Match Race der Frauen für den Zeitraum von 20. bis 24. Juni, in Abhängigkeit von Meldezahl und Format wird eventuell um die Reservetage am 25. und 26. Juni verlängert. Für den 19. Juni sind Trainingsmöglichkeiten angesetzt.
www.kieler-woche.de