Natuerlich drehte gestern der Wind weiter auf SE und brachte die Flotte, die wir bereits weit abgeschlagen hinter uns glaubten wieder auf Tuchfuehlung heran und konnten auf Fulcrum bereits wieder einzelne Segler an Bord erkennen. Doch wie von Zauberhand gehalten, blieb Fulcrum ploetzlich zurueck, ich vermute dass entweder der Spinnaker Schaden genommen hat, oder auf ein falsches Segel gewechselt wurde.
Pantelleria konnten wir mit einem Reff in Gross anliegen, danach wurde es eine reine Kreuz. Zuerst einmal an langer Schlag nach rechts, nach zwei Drittel begann der Wind zu oszillieren und wir nahmen die Dreher mit, immer darauf bedacht zwischen Fulcrum in Lampedusa zu bleiben. Der Abstand scheint groesser geworden zu sein, immerhin liess sich am Morgen der Rumpf noch erkennen, jetzt ist nur noch ein kleiner Strich am Horizont zu sehen. Eventuell brauchen wir den Vorsprung noch, denn der Schlag nach Malta wird voraussichtlich halbwind und da zaehlt Stabilitaet.
Aus oesterreichischer Sicht ist das Middle Sea Race leider schwach besetzt, nur noch E1 ist dabei. Trotz der Naehe zur "heimatlichen Adria" zieht es leider wenig Regattayachten hier her. Die Regattaleitung ist einer Einheitsklasse Class40 mit Aufnahme in den class40 Kalender sehr offen gegenueber, hoffentlich gibt es naechstes Jahr ein oder zwei weitere oesterreichische Class40, die Regatten segeln.
Vor uns im Abendlicht liegt Lampedusa, ein schroffer Felsen, zumindest auf der Suedseite.
Unsere Verpflegungstasche wird zunehmend leichter, ein sicheres Zeichen, dass das Ziel in greifbare Naehe rueckt. Fruehstueck ist keines mehr an Bord, das wartet hoffentlich bereits im Yacht Club in Malta auf uns.

Gruesse
Andreas