Arbeitslager

Teambuilding als ein Schlüssel zum Erfolg

In vier Monaten sind wir unterwegs, wahrscheinlich noch nicht aus dem Mittelmeer draußen, aber hoffentlich schon im Alboranmeer. Ich erinnere mich noch, bei einer meiner ersten Fahrten vom Mittelmeer in den Atlantik gab es dort Unmengen von Delfinen, bei meiner letzten im März habe ich keine gesehen. Hoffentlich bringt unsere Partnerschaft mit WDCS wieder ein vermehrtes Auftreten.
Das gesamte Team leistet unglaublich lange Tage zur Zeit um für die Schiffstaufe am Wochenende bereit zu sein. Heute hatten wir auch unser erstes komplettes Teammeeting, der Besprechungsraum war voll mit Leuten, ich freue mich über jede/n Einzelne/n dass er/sie dabei ist. Etwa dreißig motivierte Menschen können wirklich viel bewegen, vor allem wenn die Motivation von innen kommt. Stecke selbst so tief im unsere Team Russia Projekt, dass ich die Bedeutung, die Herausforderung und die Besonderheit nicht so richtig erfassen kann. Versuche dem Vertrauen, das alle Teammitglieder Michael und mir entgegenbringen, gerecht zu werden.

Wieder ein Tag von sechs bis Mitternacht, zuletzt noch dem Umfang des mentalen Trainings für das Team beschlossen. Stress und mangelnde Kommunikations- und Konfliktfähigkeiten haben in der Vergangenheit schon einigen Teams den Garaus gemacht, wir wollen uns daher diesem Thema verstärkt widmen. Das beste Boot reicht nicht, wenn die Mannschaft nicht in die gleiche Richtung arbeitet.
Für die Schiffstaufe erwarten wir 150 Gäste aus Russland, England, Deutschland und Österreich. Unsere vo60 „Nova One“ ist seit gestern vor Ort und wird gemeinsam mit dem neuen Schiff Gäste durch die Gegend segeln. Udo und Yuri sind gerade unterwegs das neue RIB (Motorboot) von VSR zu holen.
Am Schiff waren die beiden Schwerter wieder heraussen, da die Lager zu eng gesessen sind. Die Bootsbauer haben die Schwerter mit MacLube eingelassen und die Lager mit mehr Toleranz versehen. Der Antennemnast ist fertig, die Rettungsinseln in ihren Halterungen am Heck und der Bugsprietbeschlag eloxiert. Lewmar hat das Winschsystem überarbeitet und arbeitet an einer Verbesserung damit sich die großen 105er Winschen, die mehrere Tonnen Last aufnehmen können, wenn sechs Segler am Kurbeln sind, nicht von selbst zerlegen.
Oleg ist wieder bei uns und trainiert segeln, hat sich ein Trainingsrad gekauft und besucht die Kraftkammer. Wir sind sein Team, es ist sein Projekt und sein Boot. Aber kein Außenstehender würde das erkennen, er ist glücklich ein „einfaches“ Mitglied in dem Team zu sein und seinen Beitrag zu leisten.
Morgen werden wir wieder die Handbremse etwas mehr lösen und werden davon berichten.
Für Iwa vom Forum: Schön wie du Rob beschreibst. Es ist unglaublich toll mit ihm, Tom, Richard, Nick und Angus zu arbeiten. Wir Segler haben uns in jeder Phase der Bootsentwicklung eingebunden gefühlt und unsere Meinung wurde ernstgenommen. Rob ist offener für verrückte Ideen als die meisten jungen Designer, das alleine macht es schon einmalig mit ihm zu arbeiten. Er und sein Team haben ein wirkliches Meisterstück hingelegt, jetzt liegt es an uns was daraus zu machen.

Liebe Grüsse
Andreas

Weitere Artikel aus diesem Ressort

Ressort Volvo Ocean Race Blog
Noch kein Sponsor

Noch kein Sponsor

Ressort Volvo Ocean Race Blog

Hoffnung auf Wiedereinstieg

Ressort Volvo Ocean Race Blog
Kurs Richtung Heimat

Zurück nach Europa

Ressort Volvo Ocean Race Blog
Unglaublich, das Rennen spitzt sich am Ende noch einmal zu. Wir haben Green Dragon seit gestern Abend in Sichtweite, kurz vor Sonnenuntergang habe ich sie am Horizont entdeckt, ein kleiner, kaum erkennbarer goldener Fleck. In der Nacht kamen wir näher, verloren dann aber wieder ein paar Meilen. Am Morgen entdeckt Mikey sie zwischen den Schiffen, die vor Kuala Lumpur auf Reede liegen, eine schlanke Segelpyramide, ohne viel Krängung, während wir guten Druck im Code 0 haben. Da waren der Drache sieben Meilen vor dem Orca. Inzwischen hat sich der Vorsprung auf 4 Meilen reduziert, wir sind auf der Jagd, um auf den letzten 130 Meilen noch Punkte gutzumachen. Die Mannschaft um Ian Walker gehören zu den Besten im Feld, umso schärfer sind wir darauf, sie noch zu überholen. Der Schiffsverkehr ist wirklich unglaublich dicht, das Klima sensationell, scheint ein guter Platz zum Überwintern zu sein, wenn man den Schnee und die Kälte nicht so mag. Bin optimistisch am 24. in Österreich zu sein und mit meiner Familie Weihnachten zu feiern. Grüße Andreas









 

Herzschlag-Finale

Ressort Volvo Ocean Race Blog
Inzwischen sind wir in die Straße von Malakka eingelaufen, haben das „Scoring Gate“ als Siebente passiert und arbeiten daran, Green Dragon und Telefonica Black anzugreifen. Um das Nordkap von Sumatra hat der Wind mehrere Male gedreht, wir haben die Dreher mitgenommen. Zweimal hatten wir Kosatka zum Wenden bereit gemacht, das heißt alle Segel an Deck nach Lee verfrachten und innen die Ausrüstung ebenso, insgesamt 15 Minuten Arbeit für alle, als der Wind wieder geraumt hatte und wir doch nicht wendeten. Da nach weiteren 15 Minuten der Wind nicht wieder geschralt hatte, räumten wir alles wieder nach Luv, also gegen die Schwerkraft, was ungefähr 25 Minuten dauert. Immer noch besser, als zweimal gegen den Dreher zu wenden, auch wenn es nur anstrengende Beschäftigungstherapie ist. Wir haben auch versucht, eine etwas aggressivere Linie zu segeln als die beiden vor uns. Offensichtlich sind beide sehr aufeinander konzentriert, Green Dragon weiß, dass sie bei Leichtwind keine Chance gegen Telefonica Black haben, da sie nur einen schweren Spi und eine schweren C3 an Bord haben und daher in den nächsten 24 Stunden überholen und einen Vorsprung heraussegeln müssen. Telefonica ist bedacht, zwischen Green Dragon und Singapur zu bleiben und keinen Hebel zu erlauben. Wir versuchen das auszunutzen und in kleinen Schritten weiter näher zu kommen. Wir haben für die Leichtwinde später in der Straße einen A1 Spi, der uns schon nach dem Start auf den zweiten Platz gebracht hat, eventuell reicht er um zwei Plätze gutzumachen. Der Wille ist da, das Herz dazu auch. Je nachdem auf welchem Schlag wir gerade sind (Streck- oder Holebug), zeigt der dreistündliche Positionsreport einen Gewinn oder Verlust, abgerechnet wird, wenn wir auf direkten Kurs gehen.









 

In der Straße von Malakka

Ressort Volvo Ocean Race Blog

Aufregung um Delta Lloyd