Explosion am Wörthersee
Boesch-Motorboot brennt nach Tankstopp in der Veldener Bucht ab
In der aktuellen Yachtrevue (Erscheinungstermin: 2. Juli) wird im Zuge eines Elektromotorboot-Spezials das Gefahrenpotenzial moderner Hochleistungsakkus auf Lithiumbasis diskutiert. Fazit: Nach Meinung diverser Fachleute dürfte nach menschlichem Ermessen nichts passieren, vorausgesetzt es ist ein ordentliches Akkumanagement gegeben.
Im Zuge dieser Diskussion wurde auch auf die grundsätzlichen Gefahren in Zusammenhang mit Verbrennungsmotoren auf Yachten hingewiesen. Eine Gefahr, die vielfach unterschätzt wird, obwohl es immer wieder zu dramatischen Zwischenfällen kommt. So wie vorgestern in der Veldener Bucht: Gegen 14:30 stand plötzlich ein Boesch-Boot mit Benzinmotor in Flammen. Die genaue Unfallursache ist nicht bekannt, Ermittlungen der Kriminalpolizei sind im Laufen.
Fest steht, dass das Eigner-Ehepaar aus Wien zuvor beim Tankschiff getankt hat, aber die schwimmende Tankstelle zum Zeitpunkt der Explosion bereits wieder weggefahren war. Andernfalls wäre der Zwischenfall vermutlich weniger glimpflich ausgegangen. Die beiden Wiener, die geistesgegenwärtig ins Wasser gesprungen und ans Ufer geschwommen sind, kamen mit leichten Verbrennungen davon.
In diesem Zusammenhang zwei Tipps für den Urlaub: Besonders groß ist die Brand- beziehungsweise Explosionsgefahr beim Nachtanken aus Plastikkanistern. Hier sollte man zuerst den oft statisch aufgeladenen Benzinkanister im geschlossenen Zustand an der Seereling entladen, indem man sie kurz berührt. Erst danach den Kanister öffnen und Tanken - das reduziert die Explosionsgefahr erheblich.
Im Fall des Wiener Ehepaares war dies sicher nicht die Ursache, weil sie ja beim Tankschiff getankt haben. Grundsätzlich sollte man jedoch vor jedem Startversuch dem Blower reichlich Zeit geben, Benzindämpfe aus dem Motorraum zu blasen.