Gibt's noch eine Chance?

Hagara/Steinacher wahren Minichance auf Medaille

Sylvia Vogl und Carolina Flatscher beenden das Medal Race und damit auch die olympische Damenkonkurrenz in der 470er Damen-Klasse auf Rang acht. Die Österreicherinnen erwischten im Kampf um Bronze heute keinen optimalen Auftakt und verloren auf der Annäherung zur Luvtonne bereits entscheidende Meter. Trotz aller Anstrengung konnte der Rückstand nicht mehr wettgemacht werden, der achte Endplatz war für Sylvia Vogl bitter. „Wir haben extrem riskiert und alles verloren. Es zählen nur die Medaillen, trotzdem ist es schade so knapp und unglücklich durchgereicht zu werden. Bis auf zwei Boote hätten hier alle gewinnen können, die Qualifikation für das Medal Race und die gute Ausgangsposition die wir heute Morgen noch innehatten, sind tolle Erfolge, daran werden wir uns noch lange erinnern.“
Die 33-jährige Oberösterreicherin freut sich auf zu Hause und möchte zunächst abwarten, „welche Bootsklassen für 2012 ins olympische Programm aufgenommen werden“, ehe sie ihre sportliche Zukunft entscheidet. „Wir sind im Medal Race nicht gut gesegelt, die Medaille haben wir rückblickend aber schon früher verloren. Die Enttäuschung ist groß, auch wenn wir in Summe mit unserem Olympia-Debüt zufrieden sein müssen“, ergänzte Vorschoterin Carolina Flatscher, die „ein paar Ideen, aber für die Zukunft noch keinen konkreten Plan hat.“

470er Damen: Endstand nach 10 Wettfahrten+MR/ein Streicher/19 Teams
1. Elise Rechichi/Tessa Parkinson AUS 43 (2, 2, 4, 1, (9), 4, 2, 5, 3, 2, 18 )
2. Marcelien De Koning/Lobke Berkhout NED 53 (3, 1, (9), 5, 2, 2, 10, 4, (16), 10)
3. Fernanda Oliveira/Isabel Swan BRA 60 (11, (16), 5, 10, 7, 6, 6, 2, 7, 4, 2)
4. Nike Kornecki/Vered Buskila ISR 66 (8, 13, 1, 2, 8, (19), 3, 1, 11, 15, 4)
5. Giulia Conti/Giovanna Micol ITA 75 (14, 7, 6, 3, 6, 11, 4, (19), 12, 6, 6)
6. Christina Bassadone/Saskia Clark GBR 82 (20), 8, 3, 4, 15, 13, 8, 3, 15, 5, 8 )
7. Lenka Smidova/Lenka Mrzilkova CZE 83 (6, 4, (12), 11, 11, 5, 11, 11, 9, 1, 14)
8. Sylvia Vogl/Carolina Flatscher AUT 84 (9, 20, 13, 7, 1, 7, 1, 13, 6, 11, 16)
9. Stefanie Rothweiler/Vivien Kussatz GER 90 (7, 6, 11, 9, 5, 12, (20), 8, 8, 12, 12)
10. Natalia Via-Dufresne/Laia Tutzo ESP 92 (4, 5, 2, 6, 13, 10, 13, 17, 2, (17), 20)

Roman Hagara und Hans Peter Steinacher stellen heute zumindest phasenweise ihr Können unter Beweis und finden dank zweier dritter Plätze den Anschluss an die Topten. In der ersten der heutigen drei Durchgänge segelten die Österreicher als Vierte zunächst vorne mit, wurden durch einen Winddreher aber auf Platz elf zurückgespült. In den darauf folgenden Wettfahrten mischten die Doppel-Olympiasieger konstant an der Spitze mit, führten zwischenzeitlich und brachten jeweils Platz drei über die Linie. Nach sieben von 10 Durchgängen auf Rang elf, beträgt der Rückstand auf Bronze derzeit 17 Zähler. „Wir brauchen noch drei Wettfahrten und ebenso viele gute Plätze. Aber selbst wenn wir fehlerfrei agieren, sind wir auf Fehler unserer Konkurrenten angewiesen“, bleibt Hagara Realist, fügt aber an, „solange an eine Chance zu glauben, solange es eine Chance gibt.“

Tornado: Zwischenstand nach 7 Wettfahrt/ein Streicher/15 Mannschaften
1. Fernando Echavarri/Anton Paz ESP 20 (1, 6, 1, 4, 7, (13), 1)
2. Darren Bundock/Glenn Ashby AUS 20 (5, 4, 3, 1, 5, (9), 2)
3. Iordanis Paschalides/Konstantinos Trigoni GRE 32 (2, 5, (12), 7, 2, 12, 4)
4. Santiago Lange/Carlos Espinola ARG 33 (13, 1, 1, (12), 4, 6, 9)
5. Francesco Marcolini/Edoardo Bianchi ITA 33 (15), 9, 4, 2, 8, 4, 6)
6. Johannes Polgar/Florian Spalteholz GER 34 (10, 7, (11), 5, 6, 1, 5)
7. Mitch Booth/Pim Nieuwenhuis NED 34 (3, (13), 8, 3, 10, 2, 8 )
8. Oskar Johansson/Kevin Stittle CAN 41 (8, 3, 9, 9, 1, (15), 11)
9. Carolijn Brouwer/Sebastien Gedefroid BEL 44 (11, 11, 5, 6, 3, 8, (13)
10. Xavier Revil/Christophe Espagnon FRA 48 (7, 2, 10, (16), 9, 10, 10)
11. Roman Hagara/Hans Peter Steinacher AUT 49 (12, 10, (14), 10, 11, 3, 3)

Hans Spitzauer und Christian Nehammer blicken auf einen durchwachsenen Tag zurück. Neben Platz vier ließ das Duo ihre zum Teil ausgezeichneten Möglichkeiten auf zumindest einen weiteren Spitzenplatz ungenützt, der Rückstand auf die Topten hält sich aber mit fünf Punkten in Grenzen. „Unser Ziel war von vornherein die Qualifikation für das Medal Race. Wir sind dazu in der Lage, auch wenn wir heute viel verschenkt haben“, so Spitzauer der mit der Geschwindigkeit vor dem Wind etwas hadert, aber betont, „dass in drei Wettfahrten noch einiges möglich ist.“

Star: Zwischenstand nach 7 Wettfahrt/ein Streicher16 Mannschaften
1. Frederik Loof und Anders Eckstrom SWE 23 (1, 4, (15), 3, 6, 1, 8 )
2. Ian PercyAndrew Simpson GBR 26 (7, (13), 2, 5, 8, 2, 1)
3. Xavier Rohart/Pascal Rambeau FRA 32 (12), 1, 5, 4, 7, 6, 9)
4. Mateusz Kusznierewicz/Dominik Zycki POL 33 (5, 6, 8, 2, (10), 9, 3)
5. Marc Pickel/Ingo Borkowski GER 36 (2, (14), 1, 8, 3, 8, 14)
6. Afonso Domingos/Bernardo Santos POR 37 (3, 3, 10, (17), 13, 3, 5)
7. Hamsih Pepper/Carl Williams NZL 38 (4, 9, 3, 11, 1, (12), 11)
8. Robert Scheidt/Bruno Prada BRA 38 (10, (11), 6, 1, 9, 10, 2)
9. Flavio Marazzi/Enrico de Maria SUI 41 (9, 7, 9, (9), 5, 5, 6)
10. Diego Negri/Luigi Viale ITA 52 (13), 8, 12, 7, 11, 7, 7)
13. Hans Spitzauer/Christian Nehammer AUT 57 (14, 10, 11, 6, (14), 4, 14)

Andreas Geritzer verabschiedet sich mit einem neunten Wettfahrtsplatz (Gesamt Rang 20) von seinen dritten Olympischen Spielen, die alles andere als nach Wunsch verlaufen sind. Der 30-Jährige merkte bereits frühzeitig, „dass es nicht meine Woche wird“, segelte zu unkonstant und hatte in den entscheidenden Phasen auch nicht das notwendige Glück. Der Bruch des Pinnenauslegers in Durchgang sieben war diesbezüglich symptomatisch. Geritzer kehrt am 25. August nach Österreich zurück, freut sich auf die Familie und will seine Trainerausbildung im Herbst abschließen. „Ich sehe im Februar neuerlich Vaterfreuden entgegen, das kommende Jahr gehört der Familie und meiner Ausbildung.“ London ist für den Neusiedler absolut Thema, „mit der Leistung von Qingdao möchte ich mich nicht von den Olympischen Spielen verabschieden.“
Auch der australische Doppel-Weltmeister Tom Slingsby konnte seiner Favoritenrolle in keiner Phase gerecht werden und landete auf dem ebenfalls enttäuschenden 22. Rang, Paul Goodison ist das dritte Segel-Gold für England praktisch nicht mehr zu nehmen.

Laser: Zwischenstand nach 9 Wettfahrten/ein Streicher/43 Starter
1. Paul Goodison GBR 45 (15), 2, 15, 1, 9, 7, 1, 4, 6)
2. Rasmus Myrgren SWE 63 (7, 16, 8, 2, 13, (22), 7, 2)
3. Gustavo Lima POR 65 (5, 8, 3, (27), 17, 6, 15, 8, 3
4. Vasilij Zbogar SLO 67 (24), 4, 14, 6, 2, 11, 18, 1, 11)
5. Diego Romero ITA 69 (6, 3, 5, (36), 10, 15, 11, 9, 10)
20. Andreas Geritzer AUT 158 (28, 6, 2, 30, 20, (44), 19, 9)

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